In diesem Jahr jährt sich der Tag des Baumes in Deutschland zum 70. Mal. Und wie vor 70 Jahren im Bonner Hofgarten, wurde jetzt auch in der Stadt Ingolstadt der Ahornbaum für die Pflanzung ausgewählt. Im Beisein von Frau Bürgermeisterin Petra Kleine konnte der letzte von vier Ahornen im Pius-Park (Nähe Westpark Einkaufszentrum) maschinell gepflanzt werden.
(v.l.n.r.) Avant-Geschäftsführer Jörg Majoli, Bürgermeisterin Petra Kleine, Gartenamtsleiter Bernward Wilhelmi und Ralf Weber von Funke Kunststoffe beim Wässern des frisch gepflanzten Baumes. @ Noah Nitschke
Zur Pflanzaktion trafen sich am 25. April Frau Bürgermeisterin Petra Kleine, Gartenamtsleiter Bernward Wilhelmi, C2tree-Projektverantwortliche Sonja Bauer und Vertreter der Firmen, die eine C2tree-Baumpatenschaft für die vier Herbst-Flammen-Ahorne übernommen haben: Der Geschäftsführer des Unternehmens Avant Tecno Deutschland, Jörg Majoli, stiftete anlässlich des 30. Firmenjubiläums zwei Bäume, Funke Kunststoffe und Stihl jeweils einen Baum. Von Firma Funke kam der Außendienst Fachberater Ralf Weber nach Ingolstadt und brachte auch gleich einen Gießring mit, der bei der Aktion vom Team des Stadtgartenamtes eingebaut wurde. Baumsponsor Stihl konnte leider nicht teilnehmen, weil sich der Termin mit der Vertriebstagung überschnitt. Die Pflanzung der viermal verschulten Bäume erfolgte durch die Spezialisten der Firma Opitz international Großbaumverpflanzung. Die Geschäftsführung Heike, Tom und Willem Braam waren vor Ort und machten damit die maschinelle Pflanzaktion zur Chefsache.
Baumwahl soll erfreuen
Gartenamtsleiter Bernward Wilhelmi hatte die Ahornsorte Acer x freemanii ‚Autumn Blaze' aufgrund ihrer attraktiven Herbstfärbung ausgewählt. Der botanische Name geht zurück auf Oliver Freeman vom US-amerikanischen National-Arboretum. Er hat im Jahr 1933 die Sorten Acer rubrum und Acer saccharinum gekreuzt und es entstand die Hybride Acer x freemanii. Die Blätter dieses Ahorns färben sich im Herbst orange-rot. Der Stamm leuchtet silbern. Laut Klaus Körber von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim hat sich diese Sorte hierzulande als trockenheitsresistenter erwiesen als der Rotahorn Acer rubrum. Die an der Pflanzung Beteiligten hoffen, dass Ingolstadts Bürgerinnen und Bürger sowie alle Parkbesuchende viel Freude an den Bäumen haben. Weil noch mögliche Baumstandorte im zweiten Grünring der Stadt zur Verfügung stehen, soll es noch eine weitere C2tree-Pflanzaktion geben.
Seit 1952 ist der „Tag des Baumes“ am 25. April alljährlich auch in Deutschland ein wichtiger Termin. Er erinnert daran, wie bedeutend Bäume für unsere Lebensqualität sind und er ist Anlass für unzählige Pflanzaktionen. In Ingolstadt sollen im Pius-Park vier klimatolerante Rot-Ahorne gepflanzt werden, die nicht nur aufgrund ihrer attraktiven Herbstfärbung ein besonderer Blickfang sind.
Am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen, wurde der erste deutsche Tag des Baumes am 25. April 1952 begangen. Damals pflanzten der amtierende Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, einen Ahorn im Bonner Hofgarten. In Ingolstadt werden bei der Pflanzung im Pius-Park im kommenden April neben Bürgermeisterin Petra Kleine und Gartenamts-Leiter Dipl.-Ing. Bernward Wilhelmi auch Vertreter der Firmen anwesend sein, welche die C2tree-Baumpatenschaft für die vier Herbst-Flammen-Ahorne (Acer x freemanii 'Autumn Blaze') übernommen haben. Es handelt sich um die Unternehmen Avant Tecno Deutschland, Funke Kunststoffe und Stihl. Die Spezialisten der Firma Opitz international Großbaumverpflanzung zeichnen für die fachgerechte Anpflanzung der Rot-Ahorne mit Stammumfängen von 20-25 cm verantwortlich. Die trockenheitsverträgliche und erstaunlich frostharte Baumart Acer x freemanii 'Autumn Blaze' leuchtet im Herbst rot-orange und kann bis zu 25 m hoch werden. Bürgermeister Petra Kleine wird im Beisein von Opitz-Geschäftsführer Tom Braam die maschinelle Pflanzung des letzten der vier klimatoleranten Bäume vornehmen.
Die vier von bekannten Unternehmen gestifteten Bäume erhalten in der Nähe der „Stadtterrasse“ im Pius-Park ihren Platz. | Grafik: Bernward Wilhelmi
Mehr Lebensqualität durch Bäume
Untersuchungen zeigen, dass dem Stadtgrün in der gesellschaftlichen Wahrnehmung eine immer wichtigere Rolle zukommt. So sorgt es nicht nur für Biodiversität, Ökologie und Klimaanpassung, sondern auch für das Wohlbefinden der Bevölkerung. Der Baumbestand bietet sowohl Lebensraum für viele Tierarten, als auch Erholungswert für Jung und Alt. Im Zusammenhang mit der Photosynthese produzieren ausgewachsene Bäume mehrere Millionen Liter von Sauerstoff im Jahr und nehmen gleichzeitig Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Rußpartikel und Aerosole auf. Durch Einlagerung des Kohlenstoffs reinigen sie die Luft und mindern den Treibhauseffekt. Zusätzlich regulieren Bäume den Wasserhaushalt eines Areals und schützen vor Erosion. Das Wasser, welches ein Laubbaum über seine Blätter wieder verdunstet, senkt die Umgebungstemperatur bei sommerlicher Hitze angenehm ab, und je größer der Kronendurchmesser eines solchen Baumes ist, desto stärker ist seine Schattenwirkung für die umgebende Fläche. Je mehr Blätter er hat, desto größer ist seine Photosynthese-Leistung. „Daher pflanzen wir Bäume, die allein schon aufgrund ihrer Größe schnell hohe Wohlfahrtswirkungen entfalten“, sagt Sonja Bauer, Mitbegründerin der Initiative C2tree. Das Besondere der bereits im Jahr 2007 von Erwin Bauer initiierten Kampagne sei, dass Spezialfirma Opitz international Großbaumverpflanzung die Anpflanzungen ausführt – eine optimale Grundlage dafür, dass die Bäume sehr alt werden können, vorausgesetzt sie werden entsprechend gepflegt und vor allem auch gewässert.
Auf der durch die Landesgartenschau entstandenen, ca. 23 ha großen Grünfläche wurde der Baumbestand mittlerweile auf über 1.000 Stück erhöht. Zusammen mit den vielen Sträuchern, Stauden-, Rasen- und Wiesenflächen wirken diese Bäume als Feinstaubfilter, die das Treibhausgas CO2 in lebensnotwendigen Sauerstoff umwandeln. Gleichzeitig kühlen sie die Umgebung durch ihre Verdunstungsleistung und beeinflussen dadurch das Mikroklima positiv
Innerhalb der dauerhaften Freiluftschneise auf dem Landesgartenschau-Gelände wird auch die C2tree Initiative einen Beitrag leisten und für Ingolstadt Bäume pflanzen, die nachhaltig nutzbringend sind. Ausgewählt werden die Baumarten in enger Absprache mit dem Gartenamt unter dem Gesichtspunkt der Zukunftsfähigkeit in einer Zeit des Klimawandels und der Wetterextreme. Gesponsert werden sie von namhaften Unternehmen und unmittelbar nach der Gartenschau fachgerecht gepflanzt von den Großbaumverpflanzungsspezialisten der Firma Opitz International.
Die Baumpaten machen es möglich, dass ein Zukunftsbaum mit einem Stammumfang von 20-25 cm maschinell gepflanzt, verankert und nachversorgt wird. Schilder an den Bäumen weisen auf die jeweiligen Baumarten und -sorten sowie auf die Sponsoren hin. Letztere erhalten als Unterstützer des Projekts eine Urkunde, die pro Baum die Kompensation von ca. 1 t CO2, nachwachsend alle 10-15 Jahre, bescheinigt. Kontakt für Interessierte: red.bauer@t-online.de
Die Landesgartenschau Ingolstadt wurde vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) für den Landschaftsarchitektur-Preis 2021 nominiert: Aus 119 Bewerbungen wählte eine Online-Fachjury 35 Projekte in die engere Auswahl, darunter das von Därr Landschaftsarchitekten geplante Gelände der Landesgartenschau Ingolstadt, den Park zwischen Industrie, Kultur und Landschaft
Wie der bdla mitteilt, werden mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis Projekte ausgezeichnet, die einen besonderen Bezug auf die Bedeutung von Grün-, Freiraum- und Landschaftsplanung für die Daseinsvorsorge nehmen. Gewürdigt werden herausragende, auch konzeptionelle Planungsleistungen, die ästhetisch anspruchsvolle, innovative, ökologische und partizipative Lösungen aufweisen. Neben dem ersten Preis werden auch Auszeichnungen in den Kategorien Öffentlicher Raum als Zentrum, Wohnumfeld/Arbeitsumfeld, Pflanzenverwendung, Landschafts- und Umweltplanung/Landschaftserleben, Sport, Spiel und Bewegung, Landschaftsarchitektur im Detail, Junge Landschaftsarchitektur, Klimaanpassung und Historische Anlagen/Gartendenkmalpflege vergeben. Die Schirmherrschaft hat Horst Seehofer, Bundesminister des Inneren, für Bau und Heimat, übernommen. Mit der Preisverleihung im September oder Oktober 2021 in Berlin findet der Wettbewerb seinen krönenden Abschluss.
Voraussichtlich ab Herbst 2019 sollen bis zu 42 klimatolerante Großbäume in der „Steiner Keimzelle“, einem Areal unweit des Einkaufszentrums „Forum Stein“ mit Hilfe der Baumpaten gepflanzt werden, die C2tree vermittelt. Für die fachgerechte Pflanzung der Bäume sorgen die Großbaumspezialisten der Firma Opitz aus Heideck und die Stadt Stein wird deren Anwuchspflege übernehmen. Hinweisschilder an den Bäumen tragen Logo und Firmennamen des jeweiligen Baumpaten sowie die genaue Bezeichnung der Baumart und -sorte. Außerdem erhält jeder Baumpate nach der Pflanzung eine Urkunde, die seine Patenschaft bescheinigt.
Sonja Bauer, Witwe des C2tree-Gründers Erwin Bauer, freut sich, dass am Ende der 23. Ausgabe der GaLaBau Fachmesse zwei ca. 7 m hohe Acer Campestre „Elsrijk“ (Kegel-Feldahorn), gestiftet von den Baumpaten Stihl und dem Firmentrio Freeworker, Baumpflegeportal und Münchner Baumkletterschule, nach Stein abtransportiert werden konnten. Geliefert hatte sie die Baumschule Wilhelm Ley aus Meckenheim. Dazu Sonja Bauer, die die Baumpatenschaften jetzt vermittelt: „Ein großes Dankeschön geht sowohl an die Baumpaten und Unterstützer als auch an die NürnbergMesse, an den BGL als ideellen Träger der GaLaBau Fachmesse und an das Organisationsteam der Sonderschau Baumpflege live. Erstmals auf einer Messe bekam C2tree die Gelegenheit das laufende Projekt in drei Kurzvorträgen vorzustellen und zwei Großbäume im Baumcafé zu platzieren, die jetzt in der Stadtgärtnerei Stein zwischengelagert sind.“
Im Kurzvortrag erläuterte sie dem Fachpublikum das Selbstverständnis der im Jahr 2007 ins Leben gerufenen Kampagne, die den Wert der Bäume für unser Klima herausstellt und an deren Bedeutung im urbanen Raum erinnert: „Daher ist es das Ziel von C2tree klimatolerante Großbaumpflanzungen in Städten und Gemeinden durch die Vermittlung von Baumpatenschaften zu fördern. Die Unternehmen, Verbände, Interessensgruppen oder Privatpersonen, welche bisher die Patenschaft für einen der 122 Großbäume in Nürnberg, München, Augsburg oder auf dem Golfplatz Eisenach übernommen haben, hinterließen der Öffentlichkeit einen nachhaltigen grünen Fußabdruck.“
Jörg Jaroszewski, leitender Stadtgärtner in Stein, wies bei seiner Präsentation darauf hin, dass sich die Stadt Stein als Netzwerkgemeinde des Straßenbaumversuchs Stadtgrün 2021 der Bayerischen Landesanstalt in Veitshöchheim schon seit 2010 im Klimabaumbereich engagiert.
„Als Erwin Bauer auf mich zukam und einen Standort für weitere C2tree Bäume suchte, musste ich nicht lange überlegen. Ich erzählte ihm von meiner damals noch jungen Idee der Steiner Keimzelle und schnell waren wir uns einig. Heute planen wir mit seiner Frau Sonja den Klimahain in der Steiner Keimzelle. Rund 40 Bäume sollen hier nach und nach gepflanzt werden. Dem Bürger sollen die Auswirkungen des Klimawandels in Bezug auf die heute etablierten und zukünftig verwendeten Baumarten bewusst gemacht werden.“, so Jörg Jaroszewski bei seinem Vortrag auf der Fachmesse in Nürnberg.
Der dritte Referent Herbert Porlein, Bauleiter bei Firma Opitz Großbaumverpflanzung, zeigte dem Publikum auf, wie schonend und dennoch effektiv die Verpflanzung auch sehr großer Bäume mit Hilfe der Rundspatentechnik erfolgt. Je nach Anforderung stellt das Unternehmen verschiedene Maschinentypen zur Verfügung. Der Leistungsumfang der Spezialisten mit der Erfahrung von weit über einer Million verpflanzter Bäume in ganz Europa reicht von Analyse und Beratung über das fachgerechte Verpflanzen bis zur Nachversorgung und Pflege der Bäume. Von Anbeginn war Opitz international Großbaumverpflanzung Partner der Initiative C2tree beim Handling der Bäume.
Bisher zehn Baumpatenschaften für Stein
Die Baumpaten erwerben zum Preis von 999,- Euro zzgl. MwSt. einen zu pflanzenden Baum auf eigenen Namen und eigene Rechnung und können sicher sein, dass Auswahl, Pflanzung und Pflege der Bäume sehr sorgfältig erfolgen. Sie haben jederzeit die Möglichkeit „ihren“ Baum zu besuchen und seine Entwicklung zu beobachten. Auf Wunsch wird dem Baumpaten auch der Einbau technischer Hilfsmittel wie z.B. Tiefenbelüftung oder Baumbewässerung gewährt, so dass die Aktion für ihn einen zusätzlichen Projektcharakter bekommt. Klaus Körber, langjähriger Leiter des Sachgebietes Baumschulen an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim, heute dort am Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau Technik und Unternehmensentwicklung tätig, hat dem Projekt eine Liste der Top 30 Bäume zur Pflanzung an exponierten Standorten zur Verfügung gestellt.
Zusammenstellung: Klaus Körber
Anhand dieser Liste werden die Klimabäume für die Stadt Stein ausgewählt
Baumpatenschaften zu Gunsten der Steiner Keimzelle haben die Unternehmen Gefa Produkte Fabritz, das Familienunternehmen IML mit seiner Entwicklung praxisorientierter Mess- und Prüfsysteme und Funke Kunststoffe bereits auf den Deutschen Baumpflegetagen 2018 in Augsburg übernommen. Auf der GaLaBau 2018 in Nürnberg kamen noch die Unternehmen Stihl, das Trio Baumpflegeportal und Freeworker und Münchner Baumkletterschule, Pellenc, Bullinger Gartengestaltung, Michael Elison als Herausgeber der GaLaBau Praxis, Pirtek Nürnberg sowie die B_I Medien GmbH mit der Fachzeitschrift B_I galabau hinzu.
Der Holzgestalter Bernhard Schmid zeigte auf den Deutschen Baumpflegetagen 2013 in Augsburg beeindruckende Skulpturen aus Apfelbäumen und sprach über seine Motive. „Ich sehe jeden Baum als Individuum, jeder hat seinen eigenen Charakter. Jeder Baum ist einzigartig mit seinem Leben umgegangen, wie wir Menschen auch. Über die Psychologie der Bäume habe ich die Pychologie der Menschen verstehen gelernt,“ so der Künstler aus Rettenbach bei Günzburg.
Bernhard Schmid mit Apfelbaum-Skulptur: „Wir müssen Werte definieren, denn wer Werte anerkennt, wird sie auch schützen!“
Speziell der Apfelbaum (Malus) galt bei den Kelten als Symbol der Liebe, der liebenden Verbundenheit von Natur und Mensch, von Leben und Tod, von dieser und der anderen Welt. Das kann Bernhard Schmid nur bejahen:
„Der Apfelbaum ist für mich einer der phänomenalsten Bäume. Liebe schafft Leidensfähigkeit, die fruchtbar macht, weil Du mehr erreichst, als ohne Liebe, Du über Grenzen hinweg gehst. Bäume sind überhaupt die größten Vorbilder für uns Menschen, nicht aus technischer, sondern aus emotionaler Sicht. Ein Baum verwurzelt sich im Boden, in der Vergangenheit. Sein Stamm strebt gen Himmel. Je schneller er oben ist am Licht, je mehr Schatten er spendet, umso mehr Raum bekommt er. Je besser er mit den Rahmenbedingungen seiner Umwelt umgeht, desto stabiler wird er.
Der Mensch ist oft der, der einen anderen bekriegt, der den anderen das Futter neidet. Das machen Bäume nicht. Sie weichen den anderen aus, bilden die Krone machmal ein bisschen schräg, gehen dem Platzhirschen aus dem Weg, weil dieser mehr Schatten macht. Wir Menschen sollten daraus lernen, uns selbst zu stärken, unser Fundament und unseren Stamm. Wir sollten die Chancen nutzen, die wir haben, um aus dem eigenen Brunnen zu schöpfen.
“ Text und Foto: Erwin Bauer"
...schön, stattlich und beeindruckend, die besten Freunde des Menschen und sie begleiten uns durch unser Leben, von der Wiege bis zum Sarg, alles ist aus Holz. Ohne Bäume ist das Leben von Menschen nicht denkbar. Wir nutzen ihre Früchte für die Ernährung unserer selbst und für unsere Tiere. Bäume geben auch unendlich vielen Wildtieren, Pflanzen, Pilzen, Moosen, Flechten den ihnen gemäßen Lebensraum. Wir finden das Holz der Bäume in den Konstruktionen unserer Häuser, den Dachstühlen, den Fußböden, den Türen und Fenstern und in unseren Einrichtungen (Schränken, Stühlen, Tischen, Sesseln, Betten…), bis hin zum Papier, auf dem man diese Gedanken drucken kann.
In Ivenack steht diese wohl älteste und stärkste Eiche Deutschlands.... seit 1.000 Jahren!
Bäume sind soziale Wesen, ihre Wurzeln verwachsen miteinander und die Bäume ernähren sich gegenseitig, der ganze Baum, mit Wurzeln, Stamm und Krone, den benachbarten Stubben und umgekehrt. Auf diese Weise versorgt, können die Wurzeln, die unterirdischen Teile der Bäume, sogar den Verlust des eigenen Stammes und der Krone über viele Jahre, sogar über Jahrzehnte hinweg überleben und wachsen weiter, sogar in die Dicke.
In einem "Zauberwald" entdekte Klaus diese Stubben, die schon viele Jahre weiter wachsen und ganz "überwallen", weil sie von ihren "großen Brüdern" über die Wurzeln versorgt werden.
Bäume erzählen vom Leben, vom stark sein, vom schwächer werden, vom Sterben und vom Tod. Aber Bäume werden oft viel, viel älter, als Menschen. Unser Leben ist für viele von ihnen nur eine Episode.
Bäume tragen dazu bei, dass es uns gut geht, denn Ihr Holz, ihre Rinde und ihrer Blätter und Früchte besitzen pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe.
Bäume können nur das, was sie im Laufe der Evolution gelernt haben, aber sie sind auch anpassungsfähig an stets wiederkehrende Belastungen, auch ihre Wurzeln.
Bäume gab es schon, lange bevor Menschen auf diesem Planeten erschienen. Ihre Friedhöfe wurden zu Steinkohlelagerstätten und anderen „fossilen“ Brennstoffen, die uns Menschen, genauso wie ihr Holz, seit Anbeginn gewärmt und überleben lassen haben.
Bäume tragen zur Sauerstoffversorgung aller Lebewesen dieser Erde, die auf Sauerstoff angewiesen sind, bei.
Bäume lagern das Kohlendioxyd in Form von Kohlenstoff ihren Körpern ein und reduzieren das C02 in der Atemluft.
Mit ihrem Laub schaffen und verbessern sie den Boden und machen ihn in den Wäldern zum unverzichtbaren Wasserspeicher. Sie filtern Stäube aus der Luft und halten sie für uns „atembar“.
Bäume lassen uns Menschen in den gemäßigten Breiten das Gefühl für die Jahreszeiten erleben. Wir erkennen an der Farbe des Laubes, „wie spät im Jahr“ es ist und sie kommen in unsere Häuser, zur Weihnachtszeit. Bäume faszinieren seit eh und je die Menschen, sie durchziehen die Mythen und Geschichte und Geschichten mit immer neuen Berichten und Erzählungen.
Bäume sind ein Wirtschaftsfaktor. Heute befassen sich und verdienen ihr tägliches Brot viele Menschen mit ihnen, seien sie als Gärtner, Förster, Baumpfleger, Schreiber, Händler tätig oder in vielen anderen Berufen. Bäume beruhigen unsere Psyche und bereichern unser Leben mit ihrer Nähe und es geht uns gut, wenn es ihnen gut geht.
Bäume werden auch als Antennen zum Universum bezeichnet und mancher nimmt einen Baum in die Arme, wenn er müde und abgespannt, verzweifelt und verzagt ist, um Zwiesprache zu halten, mit dem alten Freund und einem höheren Wesen, zu dem der Baum die Verbindung sein möge. Menschen pflanzen aus traurigen, aber auch aus unvergesslich schönen Erfahrungen und Anlässen einen Baum, um einen Ort der Erinnerung an diesen Moment zu besitzen.
Bäume schützen die Menschen immer wieder. Sie können Stürme brechen und Schatten spenden, ganz so, wie wir es von ihnen erhoffen. Wir freuen uns auf das Frühjahr, auf die Blüten der Bäume. Egal, ob Spitzahorn oder Hainbuchen, ob Eberesche oder Apfelbaum, sie alle erfreuen uns mit ihrer Schönheit und sie werden immer noch sein, auch wenn wir längst nicht mehr sind!