Die Stadtbaum-Managerin beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) in Nürnberg, Petra Wang, erläuterte im Klimahain die Ergebnisse aus der Bonitur vom 03. August 2020.
Der Klimahain an der Bayernstraße/Ecke Münchener Straße ist das bisher größte C2tree-Baumpflanzprojekt. Renommierte Firmen sponserten die 56 klimatoleranten Bäume mit Stammumfängen von ca. 40 cm. Fachgerecht gepflanzt und nachversorgt wurden sie von der Heidecker Spezialfirma Opitz Großbaumverpflanzung. Im ersten Pflanzabschnitt im Jahr 2010 wurden Amerikanische Amberbäume (Liquidambar styraciflua), Japanische Schnurbäume (Sophora japonica ‘Regent‘), Türkische Haselbäume (Corylus colurna), Südosteuropäische Silberlinden (Tilia tomentosa ‘Brabant‘) sowie Vogelkirschen (Prunus avium) mittels Rundspatentechnik und unter Einbringung von Perlhumus und Mykorrhiza-Pilzen gepflanzt, verankert und nachversorgt. Später kamen die Baumarten Nichtfruchtende Straßenesche, Ginkgo, Kobushi-Magnolie, Europäischer Zürgelbaum, Rotahorn und Ungarische Eiche dazu. Das Projekt wurde von Anfang an von der Stadt Nürnberg und damit vor allem vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR), der die Grünfläche zur Verfügung stellt und pflegt, mit betreut.
Die Bäume im Klimahain dienen auch als wissenschaftliche Forschungsobjekte. Sie werden von SÖR jährlich bonitiert, d. h. es werden in einer Liste Merkmale zu ihren Standortbedingungen, ihrer Vitalität und Gesundheit, sowie zur Pflege festgehalten. Die Ergebnisse leitet SÖR an die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim weiter. Die letzte Bonitur nahm Nürnbergs Stadtbaum-Managerin Petra Wang gemeinsam mit ihrem Kollegen Phillip Karl am 3. August 2020 vor. Dabei wurde festgestellt, dass sich die meisten Bäume in ihrer 6 bis 10-jährigen Standzeit sehr gut entwickelt haben, dass es aber leider auch einige Ausfälle gibt. Betroffen seien eine Silberlinde, die 2019 ersetzt wurde, drei Amberbäume und eine Kobushi-Magnolie. Die vier Letzteren sollen im nächsten Jahr durch eine andere Baumart ersetzt werden. SÖR empfiehlt den Amberbaum nicht mehr für die Verwendung im Straßenbegleitgrün in der Stadt Nürnberg. Der Baum reagierte sowohl im Straßenraum als auch in Grünanlagen mit Ausfällen. Die Gründe dafür sind bisher noch nicht eindeutig geklärt. Um solche Erfahrungen wird die SÖR-Straßenbaumliste fortlaufend aktualisiert. Vor allem hitze-, trockenheitstolerante und schadstoffverträgliche Baumarten und –sorten, die speziell für das Nürnberger Mikroklima mit generell geringen Niederschlägen geeignet sind, werden ausgewählt und getestet. Die Straßenbaumliste der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz GALK ist dabei ein wichtiges Kriterium.
Petra Wang ist Ansprechpartnerin für den Klimahain und seit Mai 2019 als Stadtbaum-Managerin bei SÖR. Die Dipl.-Ing. Freiraumplanung (FH) und Gärtnermeisterin hat langjährige Berufserfahrung in den Bereichen Baumschule und Landschaftsarchitektur. Ihre zentrale Aufgabe ist es, sich koordinierend für die Erhaltung, die nachhaltige Entwicklung und die Vermehrung des Baumbestandes im öffentlichen Straßenraum und in den öffentlichen Grünanlagen im Stadtgebiet Nürnberg einzusetzen. Innerhalb von SÖR arbeitet sie zum Thema „Stadtbäume“ als Schnittstelle mit den verschiedenen Fachabteilungen „Planung und Bau Grün“ / Straßenbegleitgrün / Objektplanung und Neubau und „Betrieb und Unterhalt“ / Baumkontrolle und Baumpflege zusammen. Sie ist zudem als Ansprechpartnerin für andere Dienststellen, externe Partner und für die fachlichen Belange von Fraktionen, Institutionen, Vereinen, Stiftungen sowie von Bürgerinnen und Bürgern zum Baumbestand im öffentlichen Raum zuständig. Eine solche koordinierende Stelle gibt es erst in wenigen Städten Deutschlands, Nürnberg hat damit eine Vorreiterrolle inne.
In ihrer Funktion stellt Petra Wang immer wieder fest, wie unterschiedlich Schwerpunkte gesetzt werden bzw. wie sehr sich die Sichtweisen auf den Baum unterscheiden und wie wichtig daher eine Zusammenarbeit in diesem Bereich ist. Ein Ergebnis ihrer Kooperation mit den Fachabteilungen bei SÖR ist das „Soll- Konzept zur Jungbaumpflege von öffentlichen Bäumen in der Stadt Nürnberg“. Notwendige Pflegemaßnahmen zu Baumschnitt und Düngung werden vom 1. bis zum 24. Standjahr festgelegt und umgesetzt. „Wir haben festgestellt, dass die älteren Bäume in Nürnberg oftmals Schäden haben, weil pflegende Schnittmaßnahmen zur Kronenerziehung in der Vergangenheit nicht konsequent durchgeführt werden konnten.“ Die Vitalität und Lebensdauer der Bäume verbessert und verlängert sich, wenn die Bäume in ihrer Jugend eine gesunde Baum- bzw. Kronenstruktur entwickeln. Die Bäume im Klimahain sind seit dem 4. Standjahr bei SÖR in der Pflege und erhalten laut Petra Wang dauerhaft zehnmal im Jahr 200 l Wasser. Obwohl es sich um Klimabäume handelt, kämpfen einige ums Überleben. Einer noch stärkeren Belastung sind die urbanen Straßenbäume ausgesetzt. Die insgesamt rund 80.000 Straßenbäume in Nürnberg leiden an der zunehmenden Hitze und Trockenheit. Die Böden sind nährstoffarm, verdichtet und werden in Straßennähe durch Emissionen und im Winter an Hauptverkehrsstraßen durch Streusalze belastet. Der Klimawandel und die Bedingungen in der Stadt fordern. Nach dem Hitzesommer 2018 mussten alleine an Einzelstandorten 351 Straßenbäume gefällt werden. Mit einer Gesamtsumme von 384 Ersatz- und Neupflanzungen konnte 2019 dieser Verlust ausgeglichen werden.
Auf dem Foto ist vorne links der im Juli/August blühende Schnurbaum (Sophora japonica ́Regent‘) zu sehen, der den Insekten im Klimahain Sommernahrung bietet.
Um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und die schwierigen Standortbedingungen im Straßenraum für die Bäume zu verbessern, entwickelte SÖR verschiedene Strategien wie die „Qualitätsstandards für die Planung und den Bau von öffentlichen Baumstandorten“. Neue Standorte im Straßenraum werden mit einem speziell entwickelten Nürnberger Baumsubstrat und einer Baumscheibengröße von mindestens 16 m²/m³ gebaut. Das „Soll-Konzept zur Bewässerung von Straßenbäumen“ wird ab 2020 umgesetzt. Die regelmäßige Bewässerung wird von bisher mindestens 5 Jahren auf 15 Jahre ab der Pflanzung verlängert. Altbäume an besonders problematischen Standorten, werden ebenfalls regelmäßig mit Wasser versorgt. Weitere Maßnahmen sind bspw. die vielfältige Verwendung klimaverträglicher Bäume.
So sollen Straßenzüge möglichst nicht mehr in Monokultur bepflanzt werden. Eine Durchmischung der Arten stabilisiert die Gesundheit und Vitalität der Bäume. Schädlinge und Krankheiten sind meist auf bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert. Ein Schädlingsbefall in einer Straße mit verschiedenen Baumarten führt nicht zum Ausfall aller Bäume. Die gesunden Bäume sorgen weiterhin für ein besseres Klima. „Ziel ist es“, laut Wang, „die Bäume möglichst gesund und langfristig an ihrem Standort zu etablieren. Dafür ist eine zukunftsorientierte Planung und Pflege entscheidend. Eine besondere Herausforderung ist es, genug freie Flächen für die dringend notwendige Pflanzung von mehr Bäumen zu schaffen. Eine neu strukturierte Flächenverteilung zugunsten von Wiesenflächen zur Frischluftentstehung und für die Entwicklung eines vitalen und langlebigen Baumbestandes muss jetzt geplant werden, damit Nürnberg nicht 'neapolitanische Trockenheit' erleiden wird.“
Die Stadt Nürnberg ehrt den am 28. August 2016 plötzlich verstorbenen Klimahain-Initiator Erwin Bauer mit einer Gedenktafel. Bürgermeister Christian Vogel weihte die Tafel am 15. November 2016 im Klimahain an der Bayernstraße im Volkspark Dutzendteich ein.
Auf Initiative von Erwin Bauer, damals Chefredakteur der Fachzeitschrift bi GaLaBau, wurden im Volkspark Dutzendteich 56 Bäume gepflanzt, die den Klimahain bilden. Im Oktober 2016 kam ein letzter, 57. Baum, hinzu. Die Sumpfeiche (Quercus palustris) war eigentlich als Dekorationsbaum extra für die GaLaBau, Fachmesse für Planen, Bauen und Pflegen mit Grün, herangezogen worden. Durch einen glücklichen Zufall konnte der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR)-Nürnberg auf diesen stattlichen Großbaum zurückgreifen und ihn in Erinnerung an Erwin Bauer von der Firma Opitz Großbaumverpflanzung fachgerecht als 57. Baum pflanzen lassen.
Bürgermeister Christian Vogel: "Der Tod des am 28. August 2016 verstorbenen Initiators des Nürnberger Klimahains, Erwin Bauer, kam für uns alle überraschend und hat uns tief getroffen. All diejenigen, die mit dem versierten Chefredakteur der Zeitschrift bi-GaLaBau zusammengearbeitet haben, kannten ihn als engagierten Menschen, der sich für alles rund um den Garten- und Landschaftsbau interessierte und sich leidenschaftlich - mit Herz und Seele - für seine Themen einsetzte. Die Stadt Nürnberg ist Erwin Bauer zu besonderem Dank verpflichtet. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass im Volkspark Dutzendteich 56 Bäume gepflanzt wurden, die zusammen den Klimahain bilden. Mit dem Gedenkbaum und der Gedenktafel möchte die Stadt Nürnberg an sein Wirken zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger erinnern." Des Weiteren bestätigte der Bürgermeister und Erster Werkleiter von SÖR die Wichtigkeit von urbanen Baumpflanzungen als Beitrag zum Klimaschutz vor allem in Großstädten wie Nürnberg.
Die von der NürnbergMesse gestiftete Sumpfeiche ist wie die Gedenktafel dem Klimahain-Initiator Erwin Bauer gewidmet.
In seiner Ansprache würdigte Bürgermeister Christian Vogel das Engagement von Erwin Bauer zum Wohle der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger.
Auch einige Baumsponsoren kamen zur Gedenktafel-Enthüllung: v.l.n.r. VGL Bayern Präsident Ulrich Schäfer (Nordgrün), Georg Stein (Hako), Dr. Ulrike Goeken-Haidl (SÖR), Bürgermeister Christian Vogel, Sonja Bauer (bi GaLaBau), Daniel Bauer, Dieter Opitz, Alexander Heimlich und Karlheinz Zimmermann (Pirtek), Tom und Heike Braam (Optiz Großbaumverpflanzung), Silke Hartmann und Walter Brisken (SÖR).
Die Gedenktafel aus Plexiglas wurde auf einer Stahlstele angebracht, die mit den Jahren eine rostrote Farbe annimmt.
Die Stele wurde vom Künstler Rainer Edelmann gefertigt, die Inschrift auf der Vorderseite des Stahlbandes von Hand aufgebracht.
Alexander Hertweck (Pellenc) mit Sonja Bauer vor Gedenkbaum und Gedenktafel. Firma Pellenc gehört mit zu den ersten Baumsponsoren.
Ulrich Schäfer, der Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts und Sportplatzbau Bayern und Inhaber der Firma Nordgrün Nürnberg, kam als Sponsor von zwei Großbäumen im Klimahain.
Alexander Heimlich (rechts neben Karlheinz Zimmermann) hat vor Kurzem in Lauf noch eine weitere Pirtek-Filiale eröffnet und ist überzeugter Baumsponsor.
Nürnberg, 10.10.2016. Wie die Stadt Nürnberg in ihrer Pressemeldung vom 12. September bekanntgab, findet der Klimahain 99, ein wissenschaftlich flankiertes Kooperationsprojekt zwischen dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SöR) und der Fachzeitschrift bi-GaLaBau sowie der Initiative C2tree Klimabäume, mit der Pflanzung eines Gedenkbaumes für Erwin Bauer einen Abschluss.
In der Pressemeldung wörtlich: "Der Klimahain wurde im Jahr 2010 im Anschluss an die Eröffnung der Messe GaLaBau in der Nähe der NürnbergMesse an der Münchener Straße/Bayernstraße angelegt. Er ergänzt den alten Baumbestand zwischen Messe und Bayernstraße mit unterschiedlichen Baumarten. Hinter der Zahl 99 steckt der ökologische Fußabdruck, den ein Mensch im Laufe seines Lebens hinterlässt. Er produziert in einem Jahr durchschnittlich 9,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid. 99 Bäume sind notwendig, um das durch den Menschen erzeugte Treibhausgas wieder zu neutralisieren.
Gepflanzt wurden auf der zusammenhängenden Klimahainfläche in der Bayernstraße inzwischen 56 Bäume. SöR erstellte dazu ein Klimahain-Infoschild. Die Bäume wurden von Firmen finanziert, die auf der Messe GaLaBau ausstellten und ausstellen. Dank deren Spenden konnten speziell ausgewählte Klimabäume gepflanzt werden. Es handelt sich um trockenheitsverträgliche und spätfrostresistente Baumarten, darunter Ungarische Eiche, Amberbaum, Baumhasel, Ginkgo, Straßenesche, Kobushi-Magnolie, Zürgelbaum, Rotahorn, Silberlinde und Vogelkirsche. Ziel der privaten Klimaschutzinitiative ist es, solche Bäume zu pflanzen, die mit den zu erwartenden extremen Klimaschwankungen besser zurechtkommen als die herkömmlichen Baumsorten.
Die Bäume mit Stammumfängen zwischen 30 und 40 cm sind von der Baumschule Lappen aus dem niederrheinischen Nettetal zu Sonderkonditionen geliefert worden. Auch die ausführende Pflanzfirma, die Opitz Großbaumverpflanzung, die die Bäume zudem drei Jahre lang pflegt und wässert, hat für den Klimahain Bäume spendiert und bringt zusätzlich ihre Dienstleistung vergünstigt ein. So wässert die Firma Opitz auch im Jahr 2016 die Bäume mit Wasser aus dem Dutzendteich.
Bürgermeister Christian Vogel, gleichzeitig Erster Werkleiter des SöR, bilanziert die vergangenen sechs Jahre der engen Kooperation mit allen Beteiligten: „Ein großartiges Projekt, das von seinem Initiator Erwin Bauer mit Energie und Leidenschaft vorangebracht wurde. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod am 28. August 2016 hat mich und alle am Projekt beteiligten SöR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter tief getroffen. Die Stadt Nürnberg wird auf dem Areal des Klimahains einen Gedenkbaum für Erwin Bauer pflanzen, um damit das Engagement dieses großen Baumfreundes zu würdigen.“
Weiter sagte Bürgermeister Christian Vogel: „Von der Idee des Klimahains bin ich nach wie vor begeistert. Dieses Projekt hat mir eindrucksvoll die Dringlichkeit weiterer Initiativen dieser Art vor Augen geführt, denn wir müssen uns in Zukunft darauf vorbereiten, mit Witterungsextremen umzugehen. Unser Stadtgrün müssen wir darauf überprüfen, wie resistent es auf Trockenperioden, Spätfröste oder möglicherweise tiefe Wintertemperaturen reagiert. Die Auswahl der Baumsorten müssen wir künftig an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel ausrichten. Der Klimahain 99 liefert dazu einen wesentlichen Beitrag. Ich danke den Initiatoren, den zahlreichen Sponsoren-Firmen und allen Beteiligten ganz herzlich für ihr großartiges Engagement.“"
Die Fortführung der Initiative wurde noch von Erwin Bauer in der Stadt Stein bei Nürnberg geplant. Dort können die dafür vorgesehenen Flächen jedoch erst im nächsten oder übernächsten Jahr bepflanzt werden. Dennoch sind jetzt schon Reservierungen für ein Baumsponsoring in Stein möglich durch eine E-mail an red.bauer@t-online.de.
"Das Bild vom Klimahain: Ich stelle mir das in 10 Jahren vor. Was für eine Farbmischung im Herbst!"
Georg von Koppen Baumpate im Klimahain 99
Der Klimahain 99 im Volkspark Dutzendteich, Ecke Münchner Straße / Bayernstraße aus der Vogelperspektive im Herbst 2013. Luftbilder: Hajo Dietz, Nürnberg Luftbild
Im Klimahain 99 wachsen 44 Klimabäume, entlang der Bayernstraße (oben), unweit des Dokumentationszentrums.
GIndian Summer in Nürnberg-Süd: Der Klimahain 99 gibt einen Vorgeschmack davon. Die Baumarten wurden so gewählt, dass sie künftigen Klimaveränderungen gewappnet sind.
NÜRNBERG, 14.09.2012. Grußwort des Nürnberger Bürgermeisters Horst Förther zum Pflanzfest mit den Baumsponsoren und Ehrengästen im Klimahain 99 im Volkspark Dutzendteich, Bayernstraße / Ecke Münchener Straße, Nähe Möbelhaus XX Lutz. Mit Video
Bürgermeister Horst Förther (re) zusammen mit Peter Ottmann, Geschäftsführer NürnbergMesse. Fotos: S. & E. Bauer
Dieses Jahr zeigte es sich den Baumexperten von meinem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) erstmals recht deutlich: Nachdem wir hier in Nürnberg seit drei Jahren endlich mal wieder einen ordentlich heißen („g’scheiten“) Sommer haben, lassen die Bäume schon seit Ende Juli die Blätter hängen und hier und da beginnen sie schon mit der Herbstfärbung. Sie leiden sichtlich. Die Böden sind wie ausgetrocknet. Unsere 81.000 Straßenbäume im unmittelbaren Straßenraum, aber auch deren 109.000 „Kollegen“ in den Grünanlagen, Kleingartenanlagen und auf den Spielplätzen scheinen tatsächlich untrügliche Indikatoren für die Entwicklung zu sein, die als globale Klimaerwärmung bezeichnet wird.
Messungen des Deutschen Wetterdienstes bestätigen dies: Im Stadtgebiet Nürnberg wird es immer wärmer. Ein Trend, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Das Phänomen der „städtischen Wärmeinsel“ ist vor allem während länger andauernden Hitzeperioden im Sommer zu beobachten. Die kompakt bebauten und versiegelten Flächen im Stadtgebiet heizen sich immer mehr auf und kühlen nachts kaum noch ab. Diese zunehmende Überhitzung wirkt sich immer mehr auf alles aus, was unser städtisches Lebensumfeld bestimmt: Arbeitsplätze, Wohnungen, Transportmittel, Freizeitangebote – kurz: unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit.
Ist die Klimaveränderung schon voll da?
Die Stadt Nürnberg hat sich mit diesen Fragen intensiv auseinandergesetzt. Unter Federführung des Umweltamts und mit Begleitung des Deutschen Wetterdienstes und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geographie) hat sie sich deshalb an einem Forschungsprojekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut wurde. Im Rahmen des „Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus“ (ExWoSt) sollten dabei Handlungskonzepte zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt werden. Das Nürnberger Projekt stand unter dem Motto „Sommer in der Stadt – dem Klimawandel sinnvoll begegnen“ und wurde als eines von neun Projekten bundesweit ausgewählt. Bei dem von Dezember 2009 bis März 2012 laufenden Projekt ging es vor allem um das Thema der Temperaturentwicklung und seine Bedeutung für Stadtentwicklung und Bauleitplanung, Grünflächen- und Freiraumgestaltung, Gesundheitsvorsorge und Information. Begleitet wurde die Arbeit des Projekts von der Arbeitsgruppe Klimawandel, in der neben den oben genannten Beteiligten auch das Stadtplanungsamt und das Gesundheitsamt mitgearbeitet haben.
Künftig mehr Hitzetage und Tropennächte
Um das Untersuchungsgebiet bei der Bestandsaufnahme eingrenzen zu können, wurden zwei Modellstadtteile, die Alt- und Weststadt, bei der weiteren Bearbeitung des Projektes näher untersucht. Beide Stadtteile zählen zu den stark verdichteten Stadtgebieten Nürnbergs und sind deshalb besonders betroffen. Die Ergebnisse der Klimaprojektionen für das Modellgebiet Nürnberg sind eindeutig. Zukünftige Sommer und Winter sehen anders aus als heute. Je nach Klimamodell wird sich bis zum Ende des Jahrhunderts die Zahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad fast verdoppeln auf 99 Tage. Hitzetage über 30 Grad werden von 12 Tagen heute auf 46 Tage ansteigen, die Tropennächte von heute so gut wie 0 auf 17 bis 33 Tage. Hinzu kommen zunehmende Wetterextreme wie Starkregen und Trockenperioden und eine Umverteilung der Niederschlagsmenge, indem in den Sommermonaten weniger Niederschlag fällt als in den Wintermonaten.
Städtische Grüninseln mildern Hitzestress
Messfahrten des Deutschen Wetterdiensts, neue Messstellen und „Thermobuttons“ bestätigen Erwartungswerte, die sich aus meterologischer Sicht auch bei anderen Stadtklimagutachten ergeben haben: Grundsätzlich erwärmen sich die dichter bebauten Gebiete insgesamt stärker. Besonders an heißen Tagen zeigen sich die flussnahen Zonen durch niedrigere Temperatur begünstigt. Auch kleinere Grünflächen in der Altstadt haben angenehmere Temperaturen und die gefühlte Temperatur ist an schattigen Plätzen am angenehmsten. Die positive Auswirkung der Fassadenbegrünung wurde ebenfalls nachgewiesen.
Die Ergebnisse der großanlegten Befragung von 8.000 Bewohnerinnen und Bewohnern durch den Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg wurden bereits im Februar 2012 vorgestellt. Bei den befragten Bürgerinnen und Bürger der Alt- und Weststadt nach ihren Wünschen und Bedürfnissen standen „Mehr Brunnen und Wasserspielplätze, schattige Sitzplätze, Grün auf Straßen, Plätzen und Parks“ ganz oben auf der Wunschliste. Das Handbuch „Klimaanpassung – Bausteine für die Nürnberger Anpassungsstrategie“ fasst die Forschungsergebnisse zusammen.
Mehr Bäume für Nürnberg
Für meine Dienststelle – den SÖR- haben diese Forschungsergebnisse ganz praktische Auswirkungen, denn es sind meine Mitarbeiter, die die Bäume in der Stadt pflanzen, sie nach Kräften hegen und pflegen und sie turnusgemäß auf ihre Vitalität prüfen. Wir pflanzen das Grün, das den Feinstaub der Stadtluft bindet und hilft, die Hitzeeinwirkung zu reduzieren. Das Postulat, mehr grüne Lungen zu schaffen, geht in Nürnberg an die Adresse des SÖR.
Dieser Herausforderung stellen wir uns seit 2011 in besonderer Weise und haben einen Mitstreiter dafür gewinnen können: Unter dem Motto „Mehr Bäume für Nürnberg“ pflanzen wir in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Nürnberg im gesamten Stadtgebiet seit Oktober 2011 exakt 190 neue Bäume. Damit werden 2014 sämtliche verwaisten Baumstandorte innerhalb des Mittleren Rings bepflanzt sein. Nicht nur bei diesen umfangreichen Neupflanzungen legen wir bei der Auswahl der Gehölz- und Baumart den Focus auf die Kategorie der Klimaresistenz sowie auf einen ausreichenden Wurzelraum mit wasserspeicherndem Substrat.
Projekt Klimahain 99
Darüber hinaus haben wir mit dem Klimahain 99 – d.h. mit Ihrer aller Hilfe- eine weitere große grüne Lunge geschaffen. Unter dem Motto „99 Bäume für ein besseres Stadtklima“ wurden anläßlich der GaLaBau 2010 die ersten 29 Bäume gepflanzt. Im Rahmen der von der Redaktion bi GaLaBau initiierten Pflanzaktion werden insgesamt 99 Großbäume im Volkspark Dutzendteich unweit des Nürnberger Messegeländes, gepflanzt . Sie symbolisieren die Kompensation des derzeitigen „ökologischen Fußabdrucks“ eines Durchschnittsbürgers in Deutschland (ca. 9,9 Tonnen CO2pro Jahr). Jeder neu gepflanzte Großbaum (Stammumfang rund 35 cm) entzieht der Luft für sein Wachstum bekanntlich jenes Gas, das wir seit Beginn der Industrialisierung durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe (ebenfalls Relikte der pflanzlichen Fotosyntheseleistung) in vermehrtem Maße freisetzen.
Und nun geht die Aktion Klimahain 99 in die dritte (Pflanz)-Runde. Denn er wächst weiter: Anlässlich der 20. GaLaBau Fachmesse vom 12.-15. September in der NürnbergMesse, werden weitere 20 Großbäume gepflanzt.
Die Sponsoren
Aussteller der weltweit größten Fachmesse für das Planen, Bauen und Pflegen von urbanem Grün und Freiräumen sowie bekannte Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg haben weitere Baumpatenschaften im Klimahain 99 der Stadt Nürnberg übernommen.
Es sind die Firmen
• DHL Global Forwarding,
• STIHL,
• AVANT,
• ETESIA,
• P&P Immobilien Gruppe Bayern,
• MAN (2x) – insgesamt hat MAN für jeden Buchstaben seines Namens einen Baum gespendet: drei!!!
• der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.,
• die NürnbergMesse,
• die GaLaBau 2012-Referentengruppe Georg von Koppen, Matthias Widenhorn, Klaus Wolf und Christoph Walker,
• die Software-Firma MexXsoft,
• C2tree Klimabäume,
• Gardemann Arbeitsbühnen,
• EUROGREEN Grün-Systeme und
• Hans Pape aus Selsingen.
Klimabaumarten von der Baumschule Lappen
Um sich an die veränderten klimatischen Bedingungen besser anpassen zu können, werden für den Klimahain 99 besonders „klimatolerante“ Baumarten ausgewählt. Für die jetzige, nunmehr dritte Pflanzrunde mit 20 neuen Bäumen sind das
• Amberbaum (Liquidambar styraciflua),
• Baumhasel (Corylus colurna),
• Gingko (Gingko biloba),
• Schnurbaum (Sophora japonica ‚Regent‘),
• Silberlinde (Tilia tomentosa ‚Brabant‘),
• Straßenesche (Fraxinus exc. ‚Westhof‘s Glorie‘),
• Zürgelbaum (Celtis australis) und
• Vogelkirsche (Prunus avium).
Die Baumschule Lappen liefert die stattlichen Bäume in bester Qualität zu besonders günstigen Konditionen. Mit der Pflanzung eines Großbaumes können die beteiligten Sponsoren(firmen) ihren ökologischen Fußabdruck minimieren und damit auch ihren Messeauftritt klimafreundlicher gestalten. Auch Privatleute und Firmen in der Region sind aufgerufen, sich an der nachhaltigen Aktion mit einer Baumspende zu beteiligen. Eine komplette Baumpatenschaft kostet 999,- Euro inklusive Pflanzung sowie die Pflege in den ersten drei Jahren. Danach übernimmt mein Servicebetrieb Öffentlicher Raum die Pflege.
20 weitere Großbäume für die 20. GaLaBau Fachmesse
Die Abschlusspflanzung wird von Herrn Peter Ottmann, Geschäftsführer der NürnbergMesse mit einer imposanten Rundspatenmaschine der Firma Opitz international, Pflanzpartner und Sponsor des Projektes, vorgenommen.
Zum 20. Jubiläum der GaLaBau Fachmesse werden die Urkunden für die Übernahme von 20 Klimabäumen an die Baumpaten überreicht. Darunter auch die Baumsponsoren des letzten Jahres:
• Die Firmen Humberg Metall- und Kunstguss,
• Lavaris Lake,
• Stange & Jöhnk GPS Golfplatzbau,
• HanseGrand
• PLAYMOBIL sowie die
• ÖDP Nürnberg.
Mein ausgesuchter Dank gilt den Initiator Herrn Erwin Bauer aus dem Alten Land bei Hamburg! Der Dank der Stadt Nürnberg gilt auch Ihnen, den Sponsoren sowie Herrn Ortmann von der Nürnberg Messe für seine freundliche Unterstützung.
15 Baumstandorte sind bereits an Sponsoren vergeben (siehe Pflanzplan). Aussteller können mit der Übernahme einer Baumpatenschaft noch einen klimafreundlichen Messeauftritt verwirklichen. Die feierliche Abschlusspflanzung wird am 14. September 2012 um 16:00 Uhr im Klimahain 99 im Beisein der Sponsoren und Ehrengäste stattfinden. Peter Ottmann, Geschäftsführer der NürnbergMesse wird die imposante Rundspatenmaschine bedienen und die dritte Pflanzrunde abschließen.
Bislang wurden bereits 29 Großbäume im Klimahain99 im Volkspark Dutzendteich in Nürnberg-Süd, unweit des Messezentrums, entlang der Bayernstraße/Ecke Münchener Straße gepflanzt. 99 Bäume sollen insgesamt gepflanzt werden, um den Ausgleich des derzeitigen Kohlenstoff-Fußabdrucks (Carbon-Footprint) eines Durchschnittsbürgers zu symbolisieren.
Baumpaten und Initiatoren des Klimahain 99 mit Baumarten. Bis jetzt wurden besonders stadtklimafeste Bäume wie Baumhasel, Schnurbaum, Straßenesche, Amberbaum, Vogelkirsche und Silberlinde gepflanzt, weitere 15 Klimabäume werden anlässlich der GaLaBau Fachmesse im September gepflanzt (siehe unten!)
15 Großbäume sind bereits reserviert für die Firmen DHL Global Forwarding, STIHL, AVANT, ETESIA, P & P Immobilien Gruppe Bayern, MAN (2x), den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., die NürnbergMesse, die GaLaBau 2012-Referentengruppe Georg von Koppen, Matthias Widenhorn, Klaus Wolf und Christoph Walker, die Firma MexXsoft, C2tree Klimabäume, Gardeman Arbeitsbühnen und Eurogreen Grün-Systeme sowie Hans Pape aus Selsingen. Sie werden zur GaLaBau 2012, 12. bis 15. September, im Klimahain 99 gepflanzt Reservieren auch Sie sich Ihren Baum! Zur Auswahl stehen noch Amberbaum, Baumhasel, Schnurbaum, Straßenesche sowie Vogelkirsche. (Anmeldeformular unten)
C2tree - Kohlenstoff zum Baum! So lautet unsere Devise: Wir wollen nicht nur über Klimaschutz reden, sondern etwas dafür tun. Daher initiieren wir Baumpflanzungen. Reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck und werden Sie Baumpate bei unserem aktuellen Projekt, dem Klimahain 99 in Nürnberg!
Helfen Sie mit, ein Zeichen für aktiven Klimaschutz zu setzen.
In jeder Sekunde schickt die Sonne rund 15.000 Mal so viel Energie zur Erde wie alle Menschen derzeit verbrauchen. Wir haben kein Energieproblem, sondern ein Problem mit dem Kohlenstoffmanagement.
Bäume sind unsere wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe. Denn mit ihren Wurzelsysteme sind sie die bemerkenswertesten Organismen zur Abscheidung von Kohlenstoff. Sie speichern in ihrer ober- und unterirdischen Biomasse Kohlenstoff (C), und geben Sauerstoff (O2) ab.
Bäume haben uns seit Jahrmillionen die für uns lebensnotwendige Atmosphäre geschaffen. Wird ihr Holz verbrannt oder ihre Biomasse durch natürliche Vorgänge zersetzt, wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie der Baum vorher der Atmosphäre entzogen hat. Somit halten sie die Kohlenstoffbilanz immer ausgeglichen.
Ein Hektar Wald scheidet in unseren Breiten pro Jahr zwischen 5 und 15 Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre ab. Ein Durchschnittbürger in Deutschland müsste nach unseren Berechnungen bei seinen derzeitigen Treibhausgas-Emissionen (ca. 9,9 t pro Jahr und Kopf) etwa 99 Bäume pflanzen und sein Leben lang hegen, um seinen CO2-Ausstoß zu neutralisieren. Das klingt zunächst ziemlich viel, stellt aber aus unserer Sicht neben dem Energiesparen und dem Vermeiden fossiler Energieträger die effektivste Methode dar, der drohenden Klimakatastrophe zu begegnen. Im tropischen Klima wachsen Bäume übrigens mindestens doppelt so schnell als bei uns - und speichern entsprechend mehr CO2.
Heute geht es nicht mehr nur um eine Verringerung der meist aus fossilen Energieträgern stammenden Treibhausgasemissionen, sondern um eine Reduktion der bereits in der Erdatmosphäre vorhandenen CO2-Konzentration. Seit der industriellen Revolution ist der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre um 40 Prozent auf fast 390 ppm (Teile pro Million) gestiegen - Tendenz steigend!
Damit der globale Temperaturanstieg gestoppt werden kann, reicht es nicht aus, allein auf den Ausbau erneuerbarer Energien zu setzen. Natürlich brauchen wir eine zügige Umstellung auf eine regenerative Energiewirtschaft auf Basis von Solar-, Wind. und Wasserkraft. Aber wir sollten verstärkt auch die natürlichen Kohlenstoffspeicher nutzen, indem wir Bäume pflanzen, Aufforstungsmaßnahmen vorantreiben und die Entwaldung des Regenwaldes stoppen.
Setzen Sie mit uns ein Zeichen für besseres Klima. Pflanzen Sie im Klimahain 99 in Nürnberg - unserem aktuellen Projekt - einen Großbaum. Wir können Ihnen ca. 8 m große klimatolerante Baumarten zu einem Viertel der sonst üblichen Kosten inklusive Anwachspflege vermitteln. Zeigen Sie mit Ihrem Engagement, dass Sie lokal etwas für mehr Lebensqualität und besseres Klima tun - mit globalen Auswirkungen. Denn Sie wissen ja: "Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel ernten", wie schon Konfuzius gesagt hat.
Erwin Bauer
Dipl.-Betriebswirt, Freier Journalist
Chefredakteur bi GaLaBau
NÜRNBERG. Die 12-jährige Clara Slawik aus Augsburg, Klimaaktivistin bei der Kinderorganisation "Plant-for-the-Planet" hielt vor den Sponsoren und Initiatoren des Klimahains 99 auf der GaLaBau Fachmesse ein bewegendes Plädoyer zum Thema "Warum wir Bäume pflanzen und was wir unter Klimagerechtigkeit verstehen?"
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich freue mich sehr, dass ich heute zu Ihnen sprechen darf. Ich bin Clara Madeleine Slawik, 12 Jahre alt und Botschafterin für Klimagerechtigkeit bei der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet, einem Kinderklimaprojekt der UNEP. Wie Sie sicherlich schon aus dem Namen erkennen können, pflanzen wir Bäume. Diese Bäume sind ein Symbol für Klimagerechtigkeit. Aber warum ausgerechnet Bäume? Weil jeder Mensch auf der ganzen Welt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Nation, Bäume pflanzen kann.
Clara mit Nürnbergs Bürgermeister Dr. Clemens Gsell, der den Initiatoren und Sponsoren Grußworte der Stadt Nürnberg zur Baumpflanzaktion "Klimahain 99" überbrachte.
Und Bäume sind lebensnotwendig
Zum einen nehmen sie das CO2 aus der Luft auf und wandeln es in Sauerstoff und Biomasse um. Zum anderen halten sie mit ihren Wurzeln die Erde fest, sodass es weniger Erosion gibt. Diesen Nutzen haben neben vielen Naturschutzverbänden jetzt viele Personen und Organisationen, zum Beispiel die Deutsche Bahn neu für sich entdeckt. Bäume speichern Wasser, sorgen aber auch dafür, dass der Boden Wasser besser aufnehmen kann. Nehmen wir nun beispielsweise ein Land in der Nähe der Sahelzone. Der Boden ist total ausgetrocknet. Sobald es einmal regnet, kann der Boden das Wasser nicht gut aufnehmen und es gibt prompt eine Überschwemmung.
Wenn Sie einen Park mitten in einer größeren Stadt betreten, beispielsweise in Nürnberg, empfängt Sie eine angenehme Kühle und die Bäume spenden Schatten. Außerdem ist hier die Luft besser und weniger verschmutzt. Die Bäume schützen uns auch vor Regen und Wind, was ich nicht nur beim Radfahren sehr praktisch finde. Sie sind also auch Kraftbrecher: Das Blätterdach dämpft schwere Gewittertropfen, oft verdunsten diese auch schon in der Baumkrone, die Äste schlucken Wind und die rauen Stämme bremsen die zerstörerische Kraft eines Hochwassers.
Grünflächen in der Stadt fördern zusätzlich die Biodiversität, denn sie sind der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Bäume sorgen für unsere Nahrung: Wir essen ihre Früchte oder Leute in anderen Ländern kochen ihr Essen über dem Holz der Bäume. In unseren Breitengraden sorgt auch eine nachhaltige Forstwirtschaft für eine ausreichende Versorgung mit Holz als Bau- und Brennmaterial. Erinnern wir uns noch einmal: Bäume wandeln das CO2 um, es wird also der Luft entzogen. Eine Tonne Holz bindet mehr als 1,8 t CO2 in Form von Kohlenstoff. Und das ist in diesen Jahren des Klimawandels wichtig -besonders für uns Kinder. Denn wir bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren! Al Gore verglich den Klimawandel einmal mit einer unbequemen Wahrheit. Diese hat die Eigenschaft, dass man sie gerne ignoriert. Doch davon verschwindet sie nicht, nein die Folgen werden nur noch schlimmer. Und deshalb sind wir Kinder aktiv geworden, weil wir Angst haben, dass nicht die unbequeme Wahrheit verschwindet, sondern wir.
Klimawandel? Was heißt denn das genau?
Der Treibhauseffekt ist Ihnen sicherlich bekannt. Die Sonnenstrahlen dringen auf die Erde ein und diese heizt sich auf. Auf ihrem Rückweg werden ein paar Sonnenstrahlen von den Treibhausgasen in der Atmosphäre eingefangen, und das ist gut so. Somit haben wir eine gute Durchschnittstemperatur von etwa 15° Celsius. Das Problem ist, dass es immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre gibt.
Wodurch entstehen Treibhausgase?
Das im Zentrum stehende CO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle in Heizkesseln, Autos, Fabriken und Kraftwerken. Wir verbrauchen an einem Tag das, was die Natur in 500.000 Jahren geschaffen hat. Wir verbrennen aber nicht nur fossile Energieträger, sondern brennen auch den Regenwald ab. Zum einen, um mehr Platz für die Viehindustrie zu haben, aber auch um die „Afrikanische Palme“ anzubauen, aus deren Samen Öl für unsere Autos gepresst wird. Viel Methangas entsteht dadurch, dass die Permafrostböden in Kanada und in Sibirien auftauen, weil es wärmer geworden ist. Das Schlimme ist, dass Methan für's Klima 25mal schlimmer ist als CO2.
Was sind die Folgen?
Ich sage bewusst „sind“, nicht „werden sein“. Warum? Weil schon seit langem Menschen unter den Folgen leiden. Aber das sind nicht wir, das sind die Menschen, die am wenigsten dafür können! Zum Beispiel in Bangladesch: Durch die jährlich stärker werdenden Stürme verlieren die Menschen dort ihr Land. Keine Felder = kein Feldertrag = kein Geld = Hunger. Wenn es in den Nachrichtensendungen im Fernsehen einen Umweltteil geben würde, müssten die Sprecher jeden Abend diese Meldungen bekannt geben: Auch heute
-haben wir wieder 150 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet.
-haben wir 30.000 Hektar Wüste zusätzlich produziert.
-haben wir etwa 90 Millionen Tonnen fruchtbaren Boden verloren.
-haben wir wieder 100 Millionen Treibhausgase in die Luft geblasen.
-und auch heute sind wir wieder eine Viertelmillionen Menschen mehr geworden
Außerdem schmelzen jeden Tag die Gletscher auf der Erde, teilweise sogar sehr schnell. In den Schweizer Alpen sehen wir das berühmte Hotel Belvedere am Rhonegletscher 1906 und im Jahr 2001. Der „Glacier National Park“ heißt inzwischen „Park, der einst Glacier hieß“. Die Gletscher des tibetanischen Plateaus im Himalaya sind von der Erdwärmung am meisten betroffen. Im Himalaya gibt es 100mal so viel Eis wie in den Alpen. 40% der Weltbevölkerung beziehen mehr als die Hälfte ihres Trinkwassers aus sieben asiatischen Flusssystemen, die alle auf diesem Plateau ihren Ursprung haben. Wenn die Menschheit nicht bald einschneidende Maßnahmen ergreift, um die Klimaerwärmung zu bremsen, dann könnten in 50 Jahren 40% der Weltbevölkerung von Trinkwasserknappheit betroffen sein. Und das wiederum kann zu Kriegen führen, weil natürlich alle Menschen überleben wollen. In der Antarktis (Südpol) schmolz in nur 33 Tagen das Larsen-B-Eisfeld, das 200km lang und 50km breit war.
Gespannte Zuhörer beim Vortrag von Clara am Messestand der bi GaLaBau Fachzeitschrift, die Gesichter verraten Betroffenheit über das, was die 12-jährige zu erzählen hat.
Es gibt immer noch Leute, die behaupten mit Verweis auf die mittelalterliche Warmzeit, den Klimawandel gibt es nicht. Doch diese Studie löscht alle Zweifel aus. Betrachten wir die Durchschnittstemperatur in den letzten 600.000 Jahren und die CO2-Konzentration in der Luft, die man dank der Eiskernbohrung berechnen konnte. Natürlich gab es immer Veränderungen, aber noch nie haben sie sich in so kurzer Zeit so schnell bemerkbar gemacht. Wenn wir so weiter machen, sagen uns die Wissenschaftler voraus, dass sich in den nächsten 40 Jahren die CO2-Konzentration auf 600 ppm erhöht. Dann würde das Grönlandeis schmelzen und der Meeresspiegel um 7 Meter ansteigen und alle Städte in Küstennähe wären unter Wasser.
Schuld an diesem Schlamassel sind die US-Amerikaner, die Europäer und die Japaner. Das erkennt man am ökologischen Fußabdruck: Nehmen wir an, alle auf der Welt hätten den gleichen CO2-Ausstoß. Dann bräuchten wir im Fall der Europäer vier, im Fall der US-Amerikaner sogar neun Erden. Bei den Afrikanern wäre es nur eine halbe Erde. In Zahlen bedeutet das: Ein US-Amerikaner pustet pro Jahr durchschnittlich 20 Tonnen CO2 in die Atmosphäre, wir Europäer 9 Tonnen, ein Chinese 3,5 Tonnen und ein Afrikaner unter einer halben Tonne CO2. Im Durchschnitt ergibt das 4 Tonnen pro Weltbürger und Jahr. Wir müssen aber auf 1½ Tonnen CO2 pro Kopf herunter. Allerdings bedeutet das bei ansteigendem Energieverbrauch und steigenden Bevölkerungszahlen einen ganz schönen Spagat. Die Lösung heißt Klimagerechtigkeit! Und das könnte so aussehen: nachdem die Afrikaner zum Beispiel viel weniger CO2 ausstoßen, können sie ihre restlichen CO2-Rechte an uns verkaufen und wir leisten dafür an die Afrikaner finanzielle Hilfen, um Ernährung, Bildung und Gesundheit zu ermöglichen.
Clara überreicht die Urkunde an Baumsponsor Mario Netter, Geschäftsführer Netter BAU-ART aus Greding.
Aus diesem Grund beendete 2007 der damals neunjährige Felix Finkbeiner in der Schule ein Referat mit den Worten: „Lasst uns eine Million Bäume in jedem Land der Erde pflanzen!“ Diese Idee fand viel Begeisterung. Inzwischen sind wir weltweit tätig. Natürlich ist die Idee, Bäume zu pflanzen, nicht neu. Unser Vorbild ist Wangari Maathai. Neu ist, dass wir Kinder weltweit tätig sind. Wir haben alle erkannt, dass Bäume Lebensräume bieten, Lebensretter, Dreckfänger, Kraftbrecher, 5-Sterne-Hotels, Liebesnest und Wolkenkratzer sind. Und wenn sie dann zu einem Wald gepflanzt sind, sorgen sie auch noch für Klärwerke, Wertstoffsammlungen und einen grünen Teppich.
Wie schon erwähnt, ist Plant-for-the-Planet ein Kinderprojekt des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, genannt UNEP. Dadurch wurde und ist es leichter, weltweit tätig zu sein. Im Jahr 2008 wurde Felix von über 700 Kindern in den Kinderbeirat der UNEP, in das Junior Board, als Vertreter des Kontinents Europa gewählt. Dieses Jahr ist wieder eine Konferenz und zwar in Nagoya, in Japan. Das Thema ist Biodiversität und es sind Neuwahlen für das Junior Board. Ich bewarb mich dafür und habe eine Zusage bekommen! Der Kinderrat besteht aus 25 Kindern, die sich regelmäßig treffen oder Telefonkonferenzen haben. Mit einem Durchschnittsalter von 12 Jahren, sind wir das jüngste Gremium, das eine Stiftung leitet.
Nach ihrem Vortrag übergibt Clara die Urkunde an Klimahain 99- Baumsponsor Georg Stember (links), Umweltreferent der MAN Motorenwerke, zusammen mit dem Buchgeschenk "Baum für Baum".Wie engagieren wir Kinder uns für Plant-for-the-Planet?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Zum einen gibt es Kinder wie ich, die mehr Vorträge halten, als sie Bäume pflanzen. Dazu werden sie entweder vom Plant-for-the-Planet-Büro zu Veranstaltungen geschickt oder sie sprechen selber Leute und Organisationen an. Sie verbreiten also die Idee und suchen Sponsoren. Dann gibt es noch andere, die würden sich nie trauen, auf der Bühne zu sprechen, aber sie organisieren Pflanzpartys und pflanzen dort nach Kräften mit. Bäume pflanzen macht Spaß und das wollen wir auch zeigen!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
NÜRNBERG. Die im Herbst anlässlich der GaLaBau Fachmesse begonnene Pflanzaktion mit Sponsoren aus dem gesamten Bundesgebiet wurde fortgesetzt: Sechs weitere Bäume stehen nun im Klimahain 99 im Volkspark Dutzendteich. Insgesamt sind es nun 29.
Insgesamt sind es nun 29 Bäume von insgesamt 99 geplanten Bäumen, welche die CO2-Kompensation des gegenwärtigen „ökologischen Fußabdrucks“ eines Durchschnittsdeutschen symbolisieren. Am 19. April 2011 wurden dank weiterer Sponsoren aus Nürnberg und dem gesamten Bundesgebiet weitere sechs Großbäume als Zeichen für den Klimaschutz gepflanzt. Es handelt sich dabei um Baumarten, die den zunehmenden Klimaschwankungen wie längere Trockenheitsperioden oder Spätfröste besser gewappnet sind, als bislang im urbanen Umfeld gepflanzte Gehölze. „Wir haben von der Aktion einen praktischen Nutzen, weil wir so Erkenntnisse erhalten, welche Bäume im strapazierten Stadtklima gut gedeihen,“ sagte Werkleiter Ronald Höfler vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) bei der Abschlusspflanzung mit der Rundspatenmaschine der Firma Opitz vor den geladenen Sponsoren und Gästen.
Die stattlichen Bäume, geliefert von der Baumschule Lappen, sind rund 20 Jahre alt und haben Stammumfänge von durchschnittlich 35 cm. Im Einzelnen wurden durch den Großbaumspezialisten Opitz International aus dem fränkischen Heideck folgende Baumarten gepflanzt, die von nebenstehenden Sponsoren inklusive dreijähriger Anwachspflege gestiftet worden sind:
Baumhasel (Corylus colurna) – Humberg Metall- & Kunstguss GmbH,
Nottuln Schnurbaum (Sophora japonica Regent) – HanseGrand Inh. Hans Pape, Selsingen
Zürgelbaum (Celtis australis) – Stange & Jöhnk GPS Golfplatzbau GmbH & Co. KG, Schölldorf
(Fraxinus ecx. 'Westhofs Glorie') – Lavaris Lake GmbH, Hof
Silberlinde (Tilia tomentosa Brabant) – ÖDP/Junge Ökologen, Nürnberg
Vogelkirsche (Prunus avium) – PLAYMOBIL geobra Brandstätter GmbH & Co. KG, Zirndorf
Zur zweiten Pflanzrunde des Klimahains kamen neben den Vertretern der Stadt mehrere Sponsoren, die Lokalpresse (Nürnberger Nachrichten, siehe Pressespiegel) und das Regional-Fernsehen („Franken-Schau“).
Bei herrlichem Sonnenschein war bei der Abschlusspflanzung auch eine Gruppe des benachbarten AWO-Kindergartens zugegen. Interessiert verfolgten die Kinder die Pflanzung mit der imposanten Pflanzmaschine. Bei einer anschließenden kleinen Fragerunde durch C2tree-Initiator Erwin Bauer nach der Bedeutung von Bäumen, antworteten die Kinder: „Äpfel“, „Birnen“, „Kirschen“ … „Erdbeeren“ - ja Walderdbeeren, weil diese im guten Waldboden wachsen und am besten schmecken!“. Der zehnjährige Sohn Julian von Landschaftsarchitektin Daniela Grosser-Seeger, der ebenfalls anwesenden Vorsitzenden des Nürnberger Vereins Grünclusiv, brachte es auf den Punkt: „Bäume nehmen CO2 auf, geben Sauerstoff ab und speichern den Kohlenstoff im Holz!“ Woher er dies so genau wisse? „In der Fünften eben!“ sagte er keck. Das macht Hoffnung für die künftig stärkere Bewusstmachung der wichtigen ökologischen Funktion von Bäumen für die Menschen in der Stadt und das Klima. Die Anwesenheit der Kinder war inspirierend, um sich der Tragweite der Aktion bewusst zu werden. „Schließlich wir die Bäume nicht nur für uns, sondern vor allem für die nachfolgenden Generationen, die dann einmal die klimawirksamen Früchte ernten können,“ fasste Erwin Bauer seine Motivation zusammen.
Besonderen Spaß verbreitete auch das Maskottchen Rico, der mit seinen Kolleginnen aus dem PLAYMOBIL Funpark zusammen mit SHöpfner, dem kaufmännischen Geschäftsführer der Firma geobra Brandstätter zur symbolischen Abschlusspflanzung gekommen war. Der bekannte Spielwarenhersteller aus Zirndorf bei Nürnberg sponserte eine stattliche Vogelkirsche für den Klimahain 99 und beschenkte anschließend durch Rico die Kindergartenkinder mit einer großen Bauernhof-Spielesammlung.
Marco Jöhnk, der mit seiner Firma Stange & Jöhnk satellitengestützt mit modernster GPS-Technik Golfplätze baut und umbaut, freute sich ebenfalls, bei der Aktion mit dabei zu sein. Er kam direkt von einer Golfplatz-Baustelle bei München und bestätigte, dass auch in seinem Berufsfeld immer mehr effiziente und ökologische Problemlösungen gefragt sind. Wenige Tage zuvor hatte er für den Golfclub Eichenried neben Umbaumaßnahmen mehrere Großbäume gepflanzt.
Hans-Jörg Riedl, Gebietsverkaufsleiter der Firma Humberg verfolgte gespannt die Abschlusspflanzung des „Humberg-Baumes“, einer wunderschön gewachsenen Baumhasel. Das Unternehmen konzentriert sich auf Aluminium- und Bronzeguss mit den Schwerpunkten Ortsgestaltung und Baumschutz. Der in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Osnabrücker Gartenamtsleiter Klaus Schröder herausgegebene Humberg-Katalog „Kompetenz in Baumschutz“ geht weit über die reine Beschreibung von Produkten zum Pflanzen von Stadtbäumen hinaus. Dass die erste Auflage bereits vergriffen ist, wie Hans-Jörg Riedl bestätigte, verwundert nicht. Man darf also schon auf die zweite Auflage gespannt sein.
Mit der ÖDP und den Jungen Ökologen aus Nürnberg beteiligt sich auch die erste politische Partei an der Baumpflanzaktion. „Es ist wichtig, ein Zeichen für den sorgsamen Umgang mit dem kostbaren Gut Natur zu setzen,“ sagte Stadtrat Thomas Schrollinger. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Nürnberg der ÖDP sieht den Klimahain 99 als Mahnmal für die vielen abgeholzten Bäume und die Zerstörung der Umwelt. Die anwesenden Mitglieder der Partei und ihrer Jugendorganisation haben die frisch gepflanzte Silberlinde in der Grünanlage an der Bayernstraße/Ecke Münchener Straße gleich zu ihrem grünen „Treffpunkt im Grünen“ erkoren.
Nach Abschluss der Pflanzung wurden die Bäume durch die Mitarbeiter der Firma Opitz entsprechend verankert und mit Schilfrohrmatten gegen Sonnennekrosen geschützt. Jeder Klimabaum erhielt ein Schild mit dem Logo des jeweiligen Sponsors. Anschließend wurden die Bäume mit Wasser aus dem nahe gelegenen Dutzendteich gewässert. Die dazu benötigte leistungsfähige Pumpe wurde von der Firma TSURUMI Europe aus Düsseldorf für die Bewässerung der Bäume des Klimahains gesponsert.
Tom Braam, Geschäftsführer der Firma Opitz international, ließ es sich nicht nehmen, das erste Wasser persönlich mit der neuen, handlichen Schmutzwasserpumpe aus dem Teich in den Lkw-Wassertank zu befördern. Dazu warf er einen Benzin-Generator an und schon lieferte die 750 Watt-Pumpe, die nur in das Wasser am Uferrand gesetzt wird, einen satten Strahl durch das C-Rohr in den Tank. In nicht einmal fünf Minuten war der 1.000 Liter Tank komplett gefüllt. Gerade jetzt, bei der anhaltenden Trockenheit, brauchen frisch gepflanzte Bäume viel Wasser. Bis zu 500 Liter pro Baum und Bewässerungsgang sind nötig, damit die Großbäume gut anwachsen.
Es werden weitere Baumsponsoren gesucht. Die Kosten für einen Baum inklusive dreijähriger Pflege belaufen sich auf 999,- Euro. Dafür wird ein stadtklimatoleranter, stattlicher Großbaum von rund 8 m Höhe und einem Stammumfang von ca. 40 cm geliefert, fachgerecht unter Zugabe von Perlhumus und Mykorrhiza-Pilzen gepflanzt, verankert und drei Jahre lang gepflegt. Die üblichen Kosten dafür belaufen sich auf ungefähr das Vierfache dieses Betrages. Der symbolische Preis kann durch das Sponsoring der beteiligten Baumschulen sowie der Baumpflanzfirma gewährleistet werden. Jeder Baum erhält ein Schild mit dem Logo der Sponsorenfirmen. Bisher wurden alle Pflanzaktionen rund um den Klimahain 99 in Nürnberg intensiv von der Lokal- und Fachpresse und dem Lokalfernsehen begleitet. Wenn Sie sich mit Ihrer Firma am Klimahain 99 beteiligen wollen, beraten wir Sie gerne. Ihr Ansprechpartner ist Erwin Bauer, Tel. 04141/776884, Mail: info@C2tree.com
NÜRNBERG. Der Klimahain 99 geht in die zweite Pflanzrunde: Am 19. April 2011 werden im Bereich Bayernstraße/Ecke Münchener Straße weitere sechs Großbäume gepflanzt. Die neuen Sponsoren sind die Firmen Humberg Metall- und Kunstguss, HanseGrand, Stange&Jöhnk, Lavaris Lake, Playmobil sowie die ÖDP/JÖ Nürnberg.
Am 19. April 2011 geht der Klimahain 99 - das im September 2010 während der GaLaBau Fachmesse gestartete Großbaumpflanzprojekt - in seine zweite Runde. Sechs weitere von nunmehr 29 Bäumen werden im Bereich der Bayernstraße/Ecke Münchener Straße im Volkspark Nürnberg Dutzendteich gepflanzt.
Das wissenschaftlich flankierte Kooperationsprojekt zwischen C2tree und dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) sowie den beteiligten Firmen wird den alten Baumbestand zwischen Messe und Bayernstraße mit 99 klimatoleranten Baumarten ergänzen. Bislang haben 29 Sponsoren bundesweit Bäume dafür gespendet, darunter auch einige in der Metropolregion Nürnberg ansässige Firmen. "Die grüne Branche ist natürlich für das Thema hoch sensibilisiert. Noch während der GaLaBau, Europas größter Fachmesse für den Garten- und Landschaftsbau haben sich an jedem Tag jeweils ein weiterer Aussteller gemeldet, der ebenfalls einen Baum für den Klimahain 99 spenden wollte," berichtet C2tree-Initiator Erwin Bauer, ebenfalls Chefredakteur der Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau bi GaLaBau. "Wir freuen uns sehr, dass sich auch der weltbekannte Spielwarenhersteller aus Franken, die Firma Playmobil, während der Spielwarenmesse in Nürnberg dazu entschlossen hat, ebenfalls einen Großbaum für das Projekt zu sponsern. Des Weiteren bedanken wir uns beim Nürnberger ÖDP-Vorstand für die beispielgebende Übernahme der ersten Baumpatenschaft aus der Parteienlandschaft der Frankenmetropole."
Ein Großbaum für den Klimahain 99 mit einer Höhe von rund 8 m und einem Stammumfang von ca. 40 cm kann gegen eine Spende von 999,- EUR inklusive dreijähriger Anwachspflege bei C2tree erworben werden. Der Name des Spenders wird jeweils mit einem Schild an „seinem“ Baum kenntlich gemacht. Auf der Basis bundesweiter wissenschaftlicher Studien zu klimatoleranten Stadtbäumen werden Baumarten gepflanzt, die für die erwarteten häufigeren Trockenphasen im Sommer sowie Spätfröste im Frühjahr besser gewappnet sein werden, als die bisher meist gepflanzten Arten. Gepflanzt werden am 19. April 2011 folgende Großbäume mit Stammunfängen von ca. 30 bis 40 cm, die von der Baumschule Lappen aus Nettetal geliefert werden:
1 x Baumhausel (Corylus colurna)
1 x Zürgelbaum (Celtis australis)
1 x Straßenesche (Fraxisnus Westhoff's Glorie)
1 x Vogelkirsche (Prunus avium)
1 x Japanischer Schnurbaum (Sophora japonica Regent)
1 x Silber-Linde (Tilia tomentosa Brabant)
Die Firma Opitz International für Großbaumverpflanzung aus Heideck wird die fachgerechte Pflanzung und Anwachspflege für drei Jahre übernehmen. Pflanzrunde zwei für folgende sechs Klimahain 99-Baumpaten
24. Humberg Metall- und Kunstguss GmbH, Nottuln
25. HanseGrand Inh. Hans Pape, Selsingen
26. Stange & Jöhnk GPS Golfplatzbau GmbH & Co KG, Schölldorf
27. Lavaris Lake GmbH, Hof
28. Ökologische Partei Deutschland (ÖDP+JÖ), Nürnberg
29. PLAYMOBIL/geobra Brandstätter GmbH & Co. KG, Zirndorf
Abschlusspflanzung mit Fototermin 19. April 2011, 14.30 Uhr im Klimahain 99, Volkspark Nürnberg Dutzendteich im Bereich Bayernstraße/Ecke Münchener Straße Zu diesem Termin werden die offiziellen Vertreter der Stadt Nürnberg sowie die Lokal- und Fachpresse eingeladen. Infos unter Tel. 0170-4862214
NÜRNBERG. "Mehr als 1080 Baumscheiben sind in Nürnberg verwaist, von denen 760 wieder bepflanzt werden können. Seit Anfang des Jahres besteht die Möglichkeit, mit einer Baumspende in Höhe von 2.500,- EUR einen Straßenbaum zu spenden," berichtet Dr. Ulrike Goeken-Haidl, die Pressesprecherin des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg und weist auf die unterschiedlichen Modelle hin, mehr Grün in der Frankenmetropole zu schaffen.
Seit Anfang des Jahres besteht die Möglichkeit, mit einer Baumspende in Höhe von 2.500,- EUR einen Straßenbaum zu spenden.
Das anhaltend sonnige Wetter scheint das Engagement für mehr Grün in der Stadt zu begünstigen: In diesen Tagen gehen zahlreiche Bürgeranfragen beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SOER) ein, die sich auf Berichte in den Nürnberger Medien zum Thema Straßenbäume im öffentlichen Raum beziehen. Mehr als 1080 Baumscheiben sind in Nürnberg verwaist, von denen 760 wieder bepflanzt werden können. Nicht in allen Fällen ist eine sofortige Bepflanzung möglich: Straßenbäume brauchen Platz, zum störungsfreien Gedeihen mindestens 16 Quadratmeter Wurzelraumfläche. Sie konkurrieren im Straßenraum jedoch stets mit verschiedenen Nutzungsbedürfnissen wie Parkraum, unterirdisch verlaufende Versorgungsleitungen der Stadtentwässerung, Telefonanbieter und Energieträger, Oberleitungen des Öffentlichen Personennahverkehrs usw.
Spenden Sie einen Straßenbaum!
Seit Anfang des Jahres besteht die Möglichkeit, mit einer Baumspende in Höhe von 2.500,- EUR einen Straßenbaum zu spenden. Die Summe entspricht dem Durchschnitt der Baumpflanzung inklusive Vorbereitung und dreijähriger Anwachspflege. Aus dem Pool der leerstehenden Baumscheiben kann sich der Spender dann einen Standort auswählen und in enger Kooperation mit dem SÖR-Baumexperten die Baumart auswählen. Es gibt jedoch auch Baumscheiben, die noch technisch vorbereitet werden müssen, um die Standortbedingungen für eine gesunde Entwicklung zu optimieren. Die Mehrkosten werden von der Stadt komplementär finanziert. Damit kann die Schnelligkeit einer Baumpflanzung an einer bestimmten Stelle beeinflusst werden. Bei 2.500,- EUR handelt es sich zweifelsohne um eine große Summe. Deshalb wird beim SÖR derzeit vor allem die Möglichkeit nachgefragt, eine Spende für Straßenbäume zu leisten, die die 2.500,- EUR unterschreitet, jedoch -mit anderen Spenden gebündelt- dennoch zu einer Baumpflanzung führt. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg trägt diesem Wunsch sehr gerne Rechnung und hat deshalb ein Spendenkonto eingerichtet. Auf dem SOER- Konto mit der Kontonummer 10 266 989 (BLZ 760 501 01) bei der Sparkasse Nürnberg mit dem Kennwort "Baumspende" ist jeglicher Beitrag willkommen. Eine Spendenquittung kann auf Wunsch ausgestellt werden.
Übernehmen Sie eine Baumpatenschaft!
Neben der Möglichkeit zu Einzelspenden bleibt das bisher bestehende Modell einer Baum- und Pflanzbeetpatenschaft natürlich bestehen. Auch hier ist ein positiver Trend zu verzeichnen, der auf wachsendes bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen ist: Während es Anfang 2009 exakt 680 Baumpaten gab, konnte diese Zahl auf heuer 784 Baumpaten gesteigert werden. Eine Reihe der Baumpaten kümmert sich sogar um mehr als einen Baum: Genau 884 Bäume im öffentlichen Raum haben Paten, die sich um Wässerung und eine saubere Umgebung ihrer Bäume kümmern. Baum- und Pflanzbeetpatenschaften vermittelt das Servicetelefon des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg unter der Telefonnummer 0911/231-7637.
Werden Sie Klimahain 99-Baumsponsor!
Eine weitere Möglichkeit des Engagements besteht im Volkspark Dutzendteich im Bereich Bayernstraße/Ecke Münchener Straße, wo im September 2010 während der GaLaBau Messe der „Klimahain 99“, ein wissenschaftlich flankiertes Kooperationsprojekt zwischen C2tree, der initiative der Chefredaktion der Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau „bi GaLaBau“ und dem SÖR entstanden ist. Der Klimahain wird den alten Baumbestand zwischen Messe und Bayernstraße mit 99 klimatoleranten Baumarten ergänzen. Bislang haben 29 Sponsoren bundesweit Bäume für den Klimahain gespendet, darunter auch etliche in der Metropolregion Nürnberg ansässige Firmen. Aber auch Privatleute sind herzlich eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Ein Baum für den Klimahain kann gegen eine Spende von 999,- EUR inklusive dreijähriger Anwachspflege erworben werden.
Der Name des Spenders wird jeweils mit einem Schild an „seinem“ Baum kenntlich gemacht. Auf der Basis bundesweiter wissenschaftlicher Studien zu klimatoleranten Stadtbäumen werden Baumarten gepflanzt, die für die erwarteten häufigeren Trockenphasen im Sommer sowie Spätfröste im Frühjahr besser gewappnet sein werden als die bisher meist gepflanzten Arten. Ziel ist es, exakt 99 Bäume im Klimahain komplett zu haben. Hinter der Zahl 99 steckt der „ökologische Fußabdruck“, den ein Mensch in Deutschland im Laufe seines Lebens hinterlässt: Er stößt im Schnitt 9,9 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich aus – und 99 Bäume sind dazu notwendig, um dieses Treibhausgas zu neutralisieren. Weiterführende Informationen sind unter http://www.c2tree.com/ zu finden.
NÜRNBERG. Die ÖDP Nürnberg und deren Jugendorganisation (JÖ) hat den 28. Baum für den Klimahain 99 gespendet. ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger schreibt dazu: "Der Klimahain 99 in Nürnberg ist ein wichtiges Zeichen unserer Verantwortung für die Schöpfung. Wir setzen dieses Zeichen gerne im Zentrum unserer Europäischen Metropolregion."
"Tagtäglich werden auch in Bayern viele Hektar freier Fläche für Siedlung, Gewerbe und Verkehr denaturiert. Damit werden ständig Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt vernichtet. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) setzt sich konsequent für die Erhaltung dieser wichtigen Lebensgrundlagen und den Bestand der natürlichen Schönheiten ein.
Der Klimahain 99 in Nürnberg ist ein wichtiges Zeichen unserer Verantwortung für die Schöpfung. Wir setzen dieses Zeichen gerne im Zentrum unserer Europäischen Metropolregion. ÖDP (www.oedp-nuernberg.de) und Junge Ökologen e.V. (www.jungeoekologen.de) wollen nicht nur über Klimaschutz reden, sondern auch aktiv etwas dafür tun. So möchten wir mit unserem Großbaum im Volkspark am Dutzendteich ein Stück mehr Lebensqualität in unserer Stadt sichern." Mit ökologischen Grüßen Für die ÖDP Nürnberg und JÖ Deutschland
NÜRNBERG. Anlässlich der GaLaBau 2010, Leitmesse für den Garten- und Landschaftsbau sowie professionelles Grün, wurden die ersten 23 Großbäume im neuen „Klimahain 99“ der Stadt Nürnberg gepflanzt. Standort: Volkspark Nürnberg, Freifläche Bayernstraße/Münchener Straße. Die Aktion läuft weiter, bis alle 99 Großbäume gepflanzt sind. Firmen aus der Metropolregion und Aussteller der Nürnberg Messe sind aufgerufen, sich an der nachhaltigen Klimaschutzaktion zu beteiligen.
Der Volkspark Dutzendteich in Nürnberg im Bereich der Nummernweihern soll künftig „Klimahain 99“ heißen. Denn der alte Baumbestand zwischen Messe und Bayernstraße wird dort mit klimatoleranten Baumarten ergänzt. Die Aktion läuft so lange, bis alle 99 Bäume gepflanzt sind. Mit der Übernahme einer Baumpatenschaft können auch Sie ihren CO2-Fußabdruck minimieren!
Die ersten 23 Großbäume des Klimahain 99 wachsen und gedeihen. Sie wurden anlässlich der GaLaBau Fachmesse im September 2010 an der Bayernstraße/Ecke Münchener Straße gepflanzt. Mit Unterstützung weiterer Sponsoren sollen 99 Bäume gepflanzt werden. Die Idee dazu hatte Erwin Bauer, Freier Journalist aus Hollern-Twielenfleth im Alten Land bei Hamburg. „Wir wollen mit den Sponsoren aus der privaten Wirtschaft der Stadt 99 klimatolerante Bäume stiften, welche die Kompensation des so genannten ökologischen Fußabdrucks eines Durchschnittseuropäers repräsentieren,“ erläutert der Chefredakteur der Fachzeitschrift bi GaLaBau mit Sitz in Kiel. „Bäume und Pflanzen sind Klimaschützer per se, weil sie neben vielen weiteren positiven Wirkungen für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen die für den Klimawandel durch fossile Verbrennung verantwortlichen Treibhausgase in Sauerstoff und Kohlenstoff umwandeln. Insofern tragen Bäume als Kohlenstoffsenken lokal und global maßgeblich zur Stabilisierung des Weltklimas bei," so der gebürtige Nürnberger.
Regen bringt Segen: Initiatoren und Sponsoren im „Klimahain 99“ zusammen mit Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly (8. von links) bei der symbolischen Abschlusspflanzung am 15. September 2010. Weitere Infos dazu unter Fotoalben und im Pressespiegel. | Fotos: S. Bauer
Nürnbergs Oberbürgermeister übernimmt Schirmherrschaft
Zusammen mit der Baumschule Lappen aus dem niederrheinischen Nettetal, der Opitz international Großbaumverpflanzung aus dem mittelfränkischen Heideck sowie dem Nürnberger Verein Grünclusiv e.V., einem gemeinnützigen Zusammenschluss von Landschaftsarchitekten, Zulieferfirmen und Garten- und Landschaftsbaubetrieben, wurde ein Konzept geschmiedet und der Stadt Nürnberg vorgelegt. Umweltreferent Dr. Peter Pluschke sowie Dipl.-Ing. Walter Brisken vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) waren von der Idee so angetan, dass das Projekt zur wichtigen GaLaBau-Fachmesse im September 2010 umgesetzt werden konnte.
Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly setzte am Morgen des 15. Septembers den 23. Sponsorenbaum im „Klimahain 99“, eine stadtklimafeste Straßenesche (Fraxinus excelsior 'Westhof's Glorie') mit 40 cm Stammumfang und 8 m Höhe, mithilfe einer imposanten Rundspatenmaschine, mit der sich auch eingewachsene Großbäume problemlos verpflanzen lassen. Vorher wurden von der Firma Optiz Großbaumverpflanzung 22 weitere Sponsorenbäume dieser Größe auf der Wiese entlang der Bayernstraße gepflanzt, zu Sonderkonditionen geliefert von der Baumschule Lappen.
Hauptsponsor Dieter Lappen mit Sohn Christian, aus dessen Baumschule die klimatoleranten Großbäume stammen. Auf einer Fläche von ca. 550 ha kultivieren 100 Mitarbeiter in Nettetal-Kaldenkirchen am Niederrhein sowie im benachbarten niederländischen Venlo insbesondere Allee- und Solitärbäumen. Dieter Lappen möchte mit seinen Bäumen dazu beitragen, einen weiteren Klimahain in Venlo zur Floriade 2012, der Weltmesse für den Gartenbau etablieren.
Klimahain 99-Initiator Erwin Bauer, Klimabotschafterin Clara Slawik von Plant-for-the-Planet und Walter Brisken, Baumexperte von der Stadt Nürnberg (SÖR) freuen sich über die Baumpflanzaktion auf der GaLaBau Fachmesse in Nürnberg. Den Vortrag von Clara .
Die Baumartenauswahl traf Dipl.-Ing. Walter Brisken (SÖR) auf Basis aktueller Studien in Sachen klimatolerante Stadtbäume (Roloff/Körber). Er fuhr eigens in die Baumschule Lappen am Niederrhein, um die Bäume mit Stammumfängen von 35 cm bis 45 cm auszuwählen. Gepflanzt wurden an der Bayernstraße, Ecke Münchener Straße zunächst amerikanische Amberbäume (Liquidambar styraciflua), japanische Schnurbäume (Sophora japonica Regent), türkische Haselbäume (Corylus colurna), südosteuropäische Silberlinden (Tilia tomentosa Brabant) sowie Vogelkirschen (Prunus Avium), die den erwarteten häufigeren Trockenphasen im Sommer sowie Spätfrösten im Frühjahr besser gewappnet sind als die bisher meist gepflanzten Arten. Die Klimabäume sollen durch weitere Arten wie Ginkgo, Dreispitzahorn, Französischer Ahorn, Purpur-Erle, Kugelblumenesche, Fächerblattbaum, Gleditschie, Hopfenbuche, Ungarische Eiche sowie Schindeleiche mit Hilfe lokaler und überregionaler Sponsoren ergänzt werden.
Der Pflanzplan von Dipl-Ing. Walter Brisken (SÖR) für die ersten Bäume. Drei Bäume einer "9" konnten aufgrund unterirdischer Betonteile an den vorgesehenen Standorten nicht gepflanzt werden. Die Pflanzung aller 99 Bäume zieht sich über die gesamte Grünfläche der Nummernweihern im Volkspark Dutzendteich in Nürnberg-Süd.
Bei der symbolischen Abschlusspflanzung des ersten Pflanzabschnittes erläuterte Dr. Maly den anwesenden Baumsponsoren, Initiatoren und Gästen, dass sich die Frankenmetropole mit dem nachhaltigen Projekt der Herausforderung des Klimawandels stellen will. „Die in der gerasterten Form einer 99 angeordneten ersten Bäume des „Klimahains 99“ verweisen auf einen Teilaspekt des ökologischen Fußabdrucks – ein international eingeführtes Berechnungssystem für unseren Ressourcenverbrauch im Laufe eines Menschenlebens. Würde ein Bundesbürger in seinem Leben weiterhin so viel Tonnen Kohlendioxid ausstoßen wie heute, d.h. rund 9,9 Tonnen CO2 jährlich, wären 99 Bäume dazu notwendig, um dieses Treibhausgas zu neutralisieren.“
Nürnbergs OB Dr. Ulrich Maly pflanzt eine 8 m große Straßenesche mit der Rundspaten- maschine, assistiert von Tom Braam, Geschäftsführer der Opitz Großbaumverpflanzung. Dr. Maly: "Das globale Klima befindet sich in einem fundamentalen Wandlungsprozess. Dem müssen wir auch im lokalen Rahmen Rechnung tragen.
" Das Klimabaum-Projekt wird wissenschaftlich begleitet
Mit Unterstützung der Stadt und der Messegesellschaft wird die Aktion daher so lange fortgesetzt, bis alle 99 Bäume gepflanzt sind. Ziel ist es, mit dem „Klimahain 99“ einen möglichst vielfältigen Stadtwald mit besonders klimatoleranten Bäumen zu schaffen, die in der Lage sind, insbesondere die erwarteten häufigeren heiß-trockenen Sommerperioden zu überstehen. Für die wissenschaftliche Begleitung des Klimabaumprojektes konnte Dr. Axel Schneidewind vom Zentrum Gartenbau und Technik Quedlinburg gewonnen werden. Er will zusammen mit SÖR die ökologischen Wertschöpfungen der Bäume im Zeitablauf erfassen und dokumentieren.
Dr. Axel Schneidewind, Baumexperte aus Quedlinburg, begleitet die Baumpflanzaktion. So kann u.a. über den Biomassezuwachs der Bäume die Abbaurate an Kohlendioxid aus der Atmosphäre errechnet werden.
Grün-Wertschöpfung von Bäumen transparent machen
„Ziel ist, möglichst bald alle 99 Bäume gepflanzt zu haben,“ so Projekt-Koordinator Erwin Bauer. Mit der Aktion soll speziell für Nürnberg bewirkt werden, den derzeitigen Negativtrend an Baumverlusten umzukehren. Derzeit gehen der Frankenmetropole leider jährlich über 200 Park- und vor allem Straßenbäume verloren, die aufgrund fehlender Haushaltsmittel vom zuständigen Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) nicht nachgepflanzt werden können. „Gemeinsam wollen wir versuchen, mit dem 'Klimahain 99' die Wertschöpfung von Grün über die Leitmesse für professionelles Grün hinaus weiter in die Öffentlichkeit zu tragen.
Georg Stember, Umweltbeauftrager der MAN Motorenwerke Nürnberg freut sich über den Sponsorenbaum seines Hauses, eine stattliche Straßenesche mit 40 cm Stammumfang.
Multifunktionaler Baumwert für Mensch und Natur
Der eigentliche Wert eines Baumes in der Stadt ist vielen Menschen nicht bewusst. Ein Beispiel: Während einer unserer fünf Mal verschulten, rund 23-jährigen Großbäume inklusive Transport, Pflanzung, Verankerung, Einbringung von Perlhumus (gesponsert von der Firma GEFA Fabritz) und Mykorrhiza-Pillzen (gesponsert von der Firma Kutscheid, Krefeld) sowie einer dreijährigen Anwachspflege für den Sponsor 999,- Euro kostet, wird damit ein tatsächlicher marktüblicher Gegenwert von über 4.000 Euro pro Baum geschaffen. Hinzu kommt die bislang in Deutschland monetär noch gar nicht erfassbare nachhaltige Wertschöpfung der Bäume insbesondere für die Menschen in der Stadt in Sachen Mikroklimaverbesserung wie Umgebungskühlung, Feinstaubbindung, Lärmreduzierung, Wasserzurückhaltung, Bodenverbesserung, Biodiversitätssteigerung und Lebensqualitätserhöhung etc.,“ so der Projekt-Koordinator Erwin Bauer. In den USA werde hierfür bereits eine Freeware („iTree“) benutzt, mit der Kommunen aber auch private Baumbesitzer diese multifunktionale Wertschöpfung von Bäumen und Grünflächen einfach ermitteln können.
Bäume pflanzen heißt auch Generationen übergreifend denken: Clara Slawig vom UNEP-Kinderklimaprojekt „Plant for the Planet“ überreicht am bi GaLaBau Messestand dem Gredinger Bauunternehmer Mario Netter die Sponsorenurkunde, rechts Chefredakteur Erwin Bauer.
Zwölfjährige Klimabotschafterin übergibt Urkunden
Wer Bäume pflanzt, muss einen langen Atem haben oder so jung sein wie die Klimabotschafter von „Plant for the planet“. Bei der Urkundenverleihung an die Baumsponsoren gab die Schülerin Clara M. Slawig aus Augsburg in Anwesenheit von Nürnbergs Bürgermeister Dr. Klemens Gesell ein bewegendes Plädoyer aus Sicht der Kinder ab. Die Klimabotschafterin des UNEP-Projektes um den zwölfjährigen Felix Finkbeiner aus Pähl bei Starnberg unterstrich die Dringlichkeit von Baumpflanzungen weltweit in ihrem Appell an die Erwachsenen: „Bäume wandeln das CO2 um, es wird also der Luft entzogen. Eine Tonne Holz bindet jährlich mehr als 1,8 t CO2 in Form von Kohlenstoff. Das ist in diesen Jahren des Klimawandels wichtig - besonders für uns Kinder. Denn wir bekommen die Folgen des Klimawandels zu spüren! Al Gore verglich den Klimawandel einmal mit einer unbequemen Wahrheit. Diese haben die Eigenschaften, dass man sie gerne ignoriert. Doch davon verschwinden sie nicht, nein die Folgen werden nur noch schlimmer. Und deshalb sind wir Kinder aktiv geworden, weil wir Angst haben, dass nicht die unbequeme Wahrheit verschwindet, sondern wir.“
Weitere Baumsponsoren für den Klimahain 99
Das in der Lokal- und Fachpresse sowie im Rundfunk beschriebene Klimahain 99-Projekt hat schnell weitere Anhänger gefunden. Noch während der GaLaBau Fachmesse haben sich vier weitere Unternehmen zu einer Baumpatenschaft entschlossen. Es sind das die Firmen Homberg Metall- & Kunstguss GmbH aus Nottuln, Hersteller von Baumschutz-Rosten, Hansegrand Inh. Hans Pappe aus Selsingen, Spezialist für wassergebundene Wegedecken, Stange&Jöhnk GPS Golfplatzbau GmbH & Co KG aus dem hollsteinischen Schölldorf, europaweit tätige Golfplatzbaufirma und die Lavaris Lake GmbH aus Hof, Spezialist für saubere Teiche und Seen. Der jüngste Baumsponsor ist Nürnbergs Stadtrat Thomas Schrollinger, der einen Großbaum für Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) und Junge Ökologen e.V. (JÖ) spendet.
Zahlreiche weitere Firmenvertreter bekundeten ihr Interesse an der Aktion. Auch die NürnbergMesse und regional ansässige Institutionen und Unternehmen wollen das Projekt weiter tatkräftig unterstützen. So ist die nächste Pflanzrunde für den „Klimahain 99“ im Volkspark Dutzendteich bereits im Frühjahr 2011 geplant. „Weitere Baumstifter sind herzlich willkommen, mitzuhelfen, das Projekt zu einem Abschluss zu bringen. Noch stehen Klimabäume zur Auswahl.
Wer Interesse an einer Großbaumpatenschaft hat, kann sich jederzeit bei uns melden,“ so Koordinator Erwin Bauer. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly bestärkte den Appell an potenzielle Baumsponsoren unter den Ausstellern in seiner Grußbotschaft in der Messezeitung der GaLaBau-Fachmesse: „Wenn wir Sie als Baumpaten gewinnen könnten, wäre das ein nachhaltig wirkender Baustein im Bemühen um Klimaschutz. Und vielleicht hätten Sie dann immer wieder Anlass, Ihr Patenkind vor Ort öfter zu besuchen – das würde mich persönlich sehr freuen.“ Auch anlässlich der weiteren in Nürnberg stattfindenden Messen sind die Aussteller aufgerufen den ganz in der Nähe des Messegeländes gelegenen Klimahain 99 wachsen zu lassen. Wenn alle 99 Bäume stehen, soll ein großes Pflanzfest gemeinsam mit den Sponsoren und allen Interessierten unter den "Klimabäumen" gefeiert werden.
Marc Städtler, Geschäftsführer der Firma Konrad Städtler aus Nürnberg, sponserte
einen Baum zusammen mit der Firma VulkaTec Riebensahm, und erhielt die Urkunde
und das Buch „Bäume retten die Welt“ von bi GaLaBau „Glücksfee“ Senta Hirscheider.
"Klimahain 99" Sponsoren
der bislang 27 von 99 Großbäumen
NÜRNBERG. Der Selsinger Unternehmer Hans Pape stiftete spontan den 25. Großbaum für den „Klimahain 99“ noch während der GaLaBau Fachmesse in Nürnberg. Initiator Erwin Bauer freut sich mit ihm.
das sagte schon Konfuzius. Wie schnell der Funke der Begeisterung bei diesem Thema überspringen kann, hat Hans Pape (links), Inhaber der auf wassergebundene Wegedecken spezialisierten Firma HanseGrand aus Selsingen in Nedersachsen auf der Fachmesse GaLaBau in Nürnberg erfahren. Erwin Bauer, Chefredakteur der Fachzeitschrift bi GaLaBau beglückwünschte ihn als 25. Baumpaten des „Klimahains 99“.
Hans Pape. Geschäftsführer von HanseGrand und Vertriebspartnerin Iris Schweizer freuen sich über die spontane Beteiligung am Klimahain 99 auf dem Messestand während der GaLaBau 2010.
Einer von 99 klimatoleranten Großbäumen
Unweit des Nürnberger Messegeländes sollen 99 klimatolerante Großbäume im Volkspark Dutzendteich gepflanzt werden. Eine solche Anzahl von Bäumen ist derzeit (noch) notwendig, um den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck eines Deutschen komplett zu neutralisieren. Bäume speichern das für die Klimakrise maßgeblich verantwortliche Treibhausgas in Stamm, Ästen, Blättern, Wurzeln und im Boden in Form von Kohlenstoff und sind damit Klimaschützer per se. Was der große chinesische Weise damals schon gewusst haben musste, ist heute angesichts der fortschreitenden Klimakrise wichtiger denn je.
NOTTULN. Noch während der laufenden Fachmesse GaLaBau 2010 in Nürnberg entschloss sich Franz Humberg, Geschäftsführer der Humberg Metall- und Kunstguss GmbH, zur Übernahme einer Baumpatenschaft für den "Klimahain 99" im Volkspark Nürnberg Dutzendteich. Hier seine Begründung.
Weshalb haben Sie sich mit Ihrer Firma am Klimahain99 mit einem Baum beteiligt?
„Da ich selbst in der idyllischen Region der Münsterländer Baumberge aufwachsen durfte, sind mir die Themen Baum- und Naturschutz ein ganz persönliches Anliegen. Die Mitarbeiter der Firma Humberg und ich unterstützen als Baumpaten das Projekt „Klimahain 99“, um ein Zeichen für den Schutz der Pflanzen und Lebewesen um uns herum zu setzen. Durch die tägliche Arbeit mit unseren preisgekrönten Baumschutzprodukten sensibilisiert, möchten wir dazu beitragen, dass auch kommende Generationen eine lebenswerte Zukunft haben.“
Franz Humberg
Geschäftsführer der Humberg Metall- und Kunstguss GmbH
Anlieferung der Bäume, die den prognostizierten Kimaveränderungen gewappnet sind, durch die Baumschule Lappen.
Gepflanzt wurden Amber-, Schnur-, Haselbäume, Silberlinden und Vogelkirschen mit ca. 40 cm Stammumfang
Die Ballen werden fachmännisch geöffnet und mit Mykorhiza-Pilzen, gesponsert von der Fa. Kutscheid geimpft.
Der versierte Baggerführer der Firma Opitz international bringt den sandigen Aushub wieder Rasen schonend in die Baumscheiben ein.
Jeder neu gepflanzte Klimabaum wird mit einer Gabe von Perlhumus versorgt, eine Spende des Baumsponsors Fa. GEFA Fabritz GmbH.
23 Bäume mussten in zwei Tagen vor der GaLaBau Messe gepflanzt werden - für die Fa. Opitz international kein Problem!
Die Fa. Avant eilte mit einem Funktionslader herbei, um bei der Einbringung des Baumwurzelbelüfters der Fa. Funke zu helfen.
Der Avant Erdbohrer lässt sich im Nu mit einer zusätzlichen Verlängerung erweitern, so konnte die Tiefe von 2 m locker erreicht werden.
Der Avant 700 Multifunktionslader hatte keine Mühe die vier Löcher für die Funke Baumwurzelbelüfter einzubringen.
Etwas Geschicklichkeit des Fahrers war schon gefordert, um den lockeren Sand mit dem Bohrer verlustfrei aus dem Loch zu zirkeln.
Die HS-Baumwurzelbelüfter können mit einer Endkappe aus Guss (Foto) oder aus Kunststoff ausgestattet werden.
Die Höhe passt und kann dank schraubbarer Abschlusskappe noch exakt ausgerichtet werden - der Funke-Klimabaum kann atmen!
Das poröse Lavagestein als Abdeckung für die Baumscheiben lieferte die VulkaTec Riebensahm GmbH zu Sonderkonditionen.
23 Bäume des Klimhain99 sind gepflanzt, das Ziel sind 99 Bäume als Symbol für den ökologischen Fußabdruck eines Deutschen.
Walter Brisken von SÖR Nürnberg begutachtet die frisch gepflanzten Klimabäume, im Hintergrund die Kongresshalle.
Dr. Axel Schneidewind, LLG Quedlinburg, entschloss sich noch während der GaLaBau die Bäume des Klimahains wissenschaftlich zu begleiten.
Der erste Abschnitt des Klimahains 99 steht - der letzte Baum in der Opitz Rundspatenmaschine wird für Oberbürgermeister Maly reserviert.
Erwin Bauer erläutert das Konzept des Klimahains, links Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Umweltreferent Dr. Peter Pluschke
Von links: OB Maly, E. Bauer, Stephan Bäumler (Zeppelin), Albrecht Braun (braun - ideen aus stein), H.-J. Redeker (BGL), Peter Ortmann (NürnbergMesse).
Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly (Mitte) weihte den Klimahains 99 am 15. September 2010 mit Beginn der GaLaBau Messe ein.
Die symbolische Abschlusspflanzung des ersten Abschnitts mit 23 Großbäumen nahm Dr. Maly mit der Opitz Rundspatenmaschine vor.
In wenigen Minuten bugsiert der OB die 8 m große Straßenesche in das Pflanzloch, assistiert von Tom Braam, Firma Opitz international.
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Schirmherr des Klimahains 99, pflanzt den letzten Großbaum des ersten Abschnitts eigenhändig.
Es ist vollbracht - der 23. Baum des neuen Klimahains 99 der Stadt Nürnberg ist gepflanzt, OB Maly freut sich über die Aktion.
Regen bringt Segen: Sponsoren und Initiatoren des Klimahains 99 versammeln sich an der Bayernstraße.
BGL-Präsident Hanns-Jürgen Redeker (links) mit Hauptsponsor Dieter Lappen, Inhaber der gleichnamigen Baumschule.
Die Schülerin Clara Slawik, Klimaschutzaktivistin von "Plant-for-the-Planet" hielt vor den Sponsoren des Klimahains 99 ein bewegendes Plädoyer.
Geschäftsführer und Vertreter der Baumsponsorenfirmen sowie Claras Mutter (r.) lauschen dem Referat der 12-Jährigen.
Clara brachte auf den Punkt, wie die Kinder mit Baumpflanzungen weltweit Klimagerechtigkeit einfordern, die Zuhörer waren sichtlich betroffen.
Dieses Jahr zeigte es sich den Baumexperten von meinem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) erstmals recht deutlich: Nachdem wir hier in Nürnberg seit drei Jahren endlich mal wieder einen ordentlich heißen („g’scheiten“) Sommer haben, lassen die Bäume schon seit Ende Juli die Blätter hängen und hier und da beginnen sie schon mit der Herbstfärbung. Sie leiden sichtlich. Die Böden sind wie ausgetrocknet. Unsere 81.000 Straßenbäume im unmittelbaren Straßenraum, aber auch deren 109.000 „Kollegen“ in den Grünanlagen, Kleingartenanlagen und auf den Spielplätzen scheinen tatsächlich untrügliche Indikatoren für die Entwicklung zu sein, die als globale Klimaerwärmung bezeichnet wird.
Messungen des Deutschen Wetterdienstes bestätigen dies: Im Stadtgebiet Nürnberg wird es immer wärmer. Ein Trend, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Das Phänomen der „städtischen Wärmeinsel“ ist vor allem während länger andauernden Hitzeperioden im Sommer zu beobachten. Die kompakt bebauten und versiegelten Flächen im Stadtgebiet heizen sich immer mehr auf und kühlen nachts kaum noch ab. Diese zunehmende Überhitzung wirkt sich immer mehr auf alles aus, was unser städtisches Lebensumfeld bestimmt: Arbeitsplätze, Wohnungen, Transportmittel, Freizeitangebote – kurz: unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit.
Ist die Klimaveränderung schon voll da?
Die Stadt Nürnberg hat sich mit diesen Fragen intensiv auseinandergesetzt. Unter Federführung des Umweltamts und mit Begleitung des Deutschen Wetterdienstes und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geographie) hat sie sich deshalb an einem Forschungsprojekt beteiligt, das vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut wurde. Im Rahmen des „Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus“ (ExWoSt) sollten dabei Handlungskonzepte zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt werden. Das Nürnberger Projekt stand unter dem Motto „Sommer in der Stadt – dem Klimawandel sinnvoll begegnen“ und wurde als eines von neun Projekten bundesweit ausgewählt. Bei dem von Dezember 2009 bis März 2012 laufenden Projekt ging es vor allem um das Thema der Temperaturentwicklung und seine Bedeutung für Stadtentwicklung und Bauleitplanung, Grünflächen- und Freiraumgestaltung, Gesundheitsvorsorge und Information. Begleitet wurde die Arbeit des Projekts von der Arbeitsgruppe Klimawandel, in der neben den oben genannten Beteiligten auch das Stadtplanungsamt und das Gesundheitsamt mitgearbeitet haben.
Künftig mehr Hitzetage und Tropennächte
Um das Untersuchungsgebiet bei der Bestandsaufnahme eingrenzen zu können, wurden zwei Modellstadtteile, die Alt- und Weststadt, bei der weiteren Bearbeitung des Projektes näher untersucht. Beide Stadtteile zählen zu den stark verdichteten Stadtgebieten Nürnbergs und sind deshalb besonders betroffen. Die Ergebnisse der Klimaprojektionen für das Modellgebiet Nürnberg sind eindeutig. Zukünftige Sommer und Winter sehen anders aus als heute. Je nach Klimamodell wird sich bis zum Ende des Jahrhunderts die Zahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad fast verdoppeln auf 99 Tage. Hitzetage über 30 Grad werden von 12 Tagen heute auf 46 Tage ansteigen, die Tropennächte von heute so gut wie 0 auf 17 bis 33 Tage. Hinzu kommen zunehmende Wetterextreme wie Starkregen und Trockenperioden und eine Umverteilung der Niederschlagsmenge, indem in den Sommermonaten weniger Niederschlag fällt als in den Wintermonaten.
Städtische Grüninseln mildern Hitzestress
Messfahrten des Deutschen Wetterdiensts, neue Messstellen und „Thermobuttons“ bestätigen Erwartungswerte, die sich aus meterologischer Sicht auch bei anderen Stadtklimagutachten ergeben haben: Grundsätzlich erwärmen sich die dichter bebauten Gebiete insgesamt stärker. Besonders an heißen Tagen zeigen sich die flussnahen Zonen durch niedrigere Temperatur begünstigt. Auch kleinere Grünflächen in der Altstadt haben angenehmere Temperaturen und die gefühlte Temperatur ist an schattigen Plätzen am angenehmsten. Die positive Auswirkung der Fassadenbegrünung wurde ebenfalls nachgewiesen. Die Ergebnisse der großanlegten Befragung von 8.000 Bewohnerinnen und Bewohnern durch den Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg wurden bereits im Februar 2012 vorgestellt. Bei den befragten Bürgerinnen und Bürger der Alt- und Weststadt nach ihren Wünschen und Bedürfnissen standen „Mehr Brunnen und Wasserspielplätze, schattige Sitzplätze, Grün auf Straßen, Plätzen und Parks“ ganz oben auf der Wunschliste. Das Handbuch „Klimaanpassung – Bausteine für die Nürnberger Anpassungsstrategie“ fasst die Forschungsergebnisse zusammen.
Mehr Bäume für Nürnberg
Für meine Dienststelle – den SÖR- haben diese Forschungsergebnisse ganz praktische Auswirkungen, denn es sind meine Mitarbeiter, die die Bäume in der Stadt pflanzen, sie nach Kräften hegen und pflegen und sie turnusgemäß auf ihre Vitalität prüfen. Wir pflanzen das Grün, das den Feinstaub der Stadtluft bindet und hilft, die Hitzeeinwirkung zu reduzieren. Das Postulat, mehr grüne Lungen zu schaffen, geht in Nürnberg an die Adresse des SÖR. Dieser Herausforderung stellen wir uns seit 2011 in besonderer Weise und haben einen Mitstreiter dafür gewinnen können: Unter dem Motto „Mehr Bäume für Nürnberg“ pflanzen wir in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Nürnberg im gesamten Stadtgebiet seit Oktober 2011 exakt 190 neue Bäume. Damit werden 2014 sämtliche verwaisten Baumstandorte innerhalb des Mittleren Rings bepflanzt sein. Nicht nur bei diesen umfangreichen Neupflanzungen legen wir bei der Auswahl der Gehölz- und Baumart den Focus auf die Kategorie der Klimaresistenz sowie auf einen ausreichenden Wurzelraum mit wasserspeicherndem Substrat.
Projekt Klimahain 99
Darüber hinaus haben wir mit dem Klimahain 99 – d.h. mit Ihrer aller Hilfe- eine weitere große grüne Lunge geschaffen. Unter dem Motto „99 Bäume für ein besseres Stadtklima“ wurden anläßlich der GaLaBau 2010 die ersten 29 Bäume gepflanzt. Im Rahmen der von der Redaktion bi GaLaBau initiierten Pflanzaktion werden insgesamt 99 Großbäume im Volkspark Dutzendteich unweit des Nürnberger Messegeländes, gepflanzt . Sie symbolisieren die Kompensation des derzeitigen „ökologischen Fußabdrucks“ eines Durchschnittsbürgers in Deutschland (ca. 9,9 Tonnen CO2pro Jahr). Jeder neu gepflanzte Großbaum (Stammumfang rund 35 cm) entzieht der Luft für sein Wachstum bekanntlich jenes Gas, das wir seit Beginn der Industrialisierung durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe (ebenfalls Relikte der pflanzlichen Fotosyntheseleistung) in vermehrtem Maße freisetzen. Und nun geht die Aktion Klimahain 99 in die dritte (Pflanz)-Runde. Denn er wächst weiter: Anlässlich der 20. GaLaBau Fachmesse vom 12.-15. September in der NürnbergMesse, werden weitere 20 Großbäume gepflanzt.
Die Sponsoren
Aussteller der weltweit größten Fachmesse für das Planen, Bauen und Pflegen von urbanem Grün und Freiräumen sowie bekannte Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg haben weitere Baumpatenschaften im Klimahain 99 der Stadt Nürnberg übernommen. Es sind die Firmen
• DHL Global Forwarding,
• STIHL,
• AVANT,
• ETESIA,
• P&P Immobilien Gruppe Bayern,
• MAN (2x) – insgesamt hat MAN für jeden Buchstaben seines Namens einen Baum gespendet: drei!!!
• der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.,
• die NürnbergMesse,
• die GaLaBau 2012-Referentengruppe Georg von Koppen, Matthias Widenhorn, Klaus Wolf und Christoph Walker,
• die Software-Firma MexXsoft,
• C2tree Klimabäume,
• Gardemann Arbeitsbühnen,
• EUROGREEN Grün-Systeme und
• Hans Pape aus Selsingen.
Die anwesenden Sponsoren und Ehrengäste am 14. September 2012 im Klimahain 99 mit ihren Urkunden.
Klimabaumarten von der Baumschule Lappen
Um sich an die veränderten klimatischen Bedingungen besser anpassen zu können, werden für den Klimahain 99 besonders „klimatolerante“ Baumarten ausgewählt. Für die jetzige, nunmehr dritte Pflanzrunde mit 20 neuen Bäumen sind das
• Amberbaum (Liquidambar styraciflua),
• Baumhasel (Corylus colurna),
• Gingko (Gingko biloba),
• Schnurbaum (Sophora japonica ‚Regent‘),
• Silberlinde (Tilia tomentosa ‚Brabant‘),
• Straßenesche (Fraxinus exc. ‚Westhof‘s Glorie‘),
• Zürgelbaum (Celtis australis) und
• Vogelkirsche (Prunus avium).
Die Baumschule Lappen liefert die stattlichen Bäume in bester Qualität zu besonders günstigen Konditionen. Mit der Pflanzung eines Großbaumes können die beteiligten Sponsoren(firmen) ihren ökologischen Fußabdruck minimieren und damit auch ihren Messeauftritt klimafreundlicher gestalten. Auch Privatleute und Firmen in der Region sind aufgerufen, sich an der nachhaltigen Aktion mit einer Baumspende zu beteiligen. Eine komplette Baumpatenschaft kostet 999,- Euro inklusive Pflanzung sowie die Pflege in den ersten drei Jahren. Danach übernimmt mein Servicebetrieb Öffentlicher Raum die Pflege.
20 weitere Großbäume für die 20. GaLaBau Fachmesse
Die Abschlusspflanzung wird von Herrn Peter Ottmann, Geschäftsführer der NürnbergMesse mit einer imposanten Rundspatenmaschine der Firma Opitz international, Pflanzpartner und Sponsor des Projektes, vorgenommen.
Zum 20. Jubiläum der GaLaBau Fachmesse werden die Urkunden für die Übernahme von 20 Klimabäumen an die Baumpaten überreicht. Darunter auch die Baumsponsoren des letzten Jahres:
• Die Firmen Humberg Metall- und Kunstguss,
• Lavaris Lake,
• Stange & Jöhnk GPS Golfplatzbau,
• HanseGrand
• PLAYMOBIL sowie die
• ÖDP Nürnberg.
Mein ausgesuchter Dank gilt den Initiator Herrn Erwin Bauer aus dem Alten Land bei Hamburg! Der Dank der Stadt Nürnberg gilt auch Ihnen, den Sponsoren sowie Herrn Ortmann von der Nürnberg Messe für seine freundliche Unterstützung.
Der Energie-Baum, eine Roßkastanie, steckt in einem vasenähnlichen, kardanisch aufgehängten Pflanzgefäß und wurde durch "Stammsegel" ergänzt, damit der Wind ihn zum Schwingen bringt.
Ein Baum gilt als perfekter Schwingungsdämfer. Seine Äste schwingen zeitlich und räumlich gegeneinander und bauen so Windenergie ab. Wissenschaftler, die sich mit der Aerodynamik von Bäumen beschäftigen, wie Prof. Dr. Ingo Ruck aus Karlsruhe oder Dr. Ken James aus Australien gehen davon aus, dass die Energieausbeute gering ausfallen könnte. Was erwarten Sie in Sachen Energieernte Ihres Energie-Baumes? Ich bin optimistisch und erwarte enorm viel in Sachen Energie-Ernte.
Im Gegensatz zu einem fest verwurzelten Baum, der selbst bei hoher Windlast nur wenige Millimeter am Stammfuß ins Schwingen gerät, pendelt unser kardanisch aufgehängter Energie-Baum mehrere Zentimeter und kommt durch sein besonderes Schwingungsverhalten auch wieder in seine Ausgangsposition zurück. Die Schwungmasse lässt sich direkt in Energie umwandeln, beispielsweise mit der Hilfe von Pumpen für die Bewässerung von Aufforstungen in entlegenen Gebieten.
Könnte das Experiment auf der demopark in Eisenach der Anstoß einer Serienproduktion sein?
Wir sind natürlich erst ganz am Anfang und werden unser Modell immer weiter verfeinern müssen, um effektiv Energie ernten zu können. Aufgrund der in der Höhe verstellbaren Pendelachse haben wir bereits beim Prototyp darauf geachtet, mit unterschiedlichen Baumgrößen und -arten experimentieren zu können. Es wird noch viele Versuche brauchen, um die Konstruktion serienreif zu machen und wirtschaftlich zu nutzen. Aber genau das ist unser Ziel! In Kooperation mit der Firma Udo Lermann präsentieren Sie auf der Sonderschau eine Tropfbewässerung, welche die Schwungmasse des Energie-Baumes für den Pumpenantrieb nutzt, um die 21 Bäume des Keltischen Baumkreises mit Wasser zu versorgen. Welche weiteren praktischen Anwendungen sind aus Ihrer Sicht denkbar? Ein Energie-Baum in der Wüste könnte quasi eine ganze Oase bewässern. Durch den starken Wind, der normalerweise in Wüsten herrscht, pumpt der Energie-Baum das kostbare Nass kontinuierlich selbst aus tiefen Wasserlöchern. Aber auch in dicht besiedelten Regionen, entlang von Autobahnen oder Eisenbahnstrecken könnten ganze Alleen mit Energie-Bäumen gepflanzt werden, welche die ständigen Windböen von Schnellzögen oder Lkws mithilfe piezoelektrischer Quarzkristalle direkt in Strom umwandeln. Selbst ein Energie-Baum auf dem Dach eines Gebäudes wäre denkbar und zugleich ein eindruckvolles grünes Symbol für die Bewältigung der künftigen Herausforderungen in Sachen nachhaltiger Energieversorgung.
Herr Opitz, danke für das Gespäch und viel Erfolg mit Ihrem Energie-Baum!
Im Klimahain 99 wachsen 44 Klimabäume, entlang der Bayernstraße (oben), unweit des Dokumentationszentrums.
Indian Summer in Nürnberg-Süd: Der Klimahain 99 gibt einen Vorgeschmack davon. Die Baumarten wurden so gewählt, dass sie künftigen Klimaveränderungen gewappnet sind.